St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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Porträt

Mit wenigen Mitteln viel erreichen

Heike Holmer organisiert seit zwölf Jahren ehrenamtlich die Sternsingeraktion mit. Als Jugendliche ist sie selbst bei den Sternsingern mitgelaufen. Ihr Traum ist es, einmal ein Land der Aktion zu bereisen.
Von Juliane Minow

Wenn die Tage kürzer werden und viele es etwas gemütlicher angehen lassen, fängt die Arbeit für Heike Holmer meist erst so richtig an. Im Oktober bekommt sie die Materialien für die nächste Sternsingeraktion des Kindermissionswerkes zugeschickt, an der sich die katholische Kirchengemeinde St. Willehad seit vielen Jahren beteiligt. Dann gilt es für Heike Holmer, Kinder zusammenzutrommeln, Fahrgemeinschaften zu organisieren und Lieder zu proben. Denn seit zwölf Jahren organisiert die 53-Jährige nun ehrenamtlich das Sternsingen für die Kirche St. Willehad, weitere Ehrenamtliche helfen in den anderen Kirchen der Pfarrei.

Von der Erstkommunion zu den Sternsingern

Dabei ist sie eigentlich ganz zufällig in alles reingerutscht: „Der Kontakt kam durch die Erstkommunionsvorbereitung meines jüngeren Sohnes zustande“, erzählt die gebürtige Bochumerin, die 2007 zu ihrem Mann nach Wilhelmshaven gezogen ist. „Der damalige Pfarrer hat mich gefragt, ob ich bei der Organisation helfen möchte – da habe ich sehr gerne Ja gesagt.“ Der jüngere Sohn ist heute 20 Jahre alt, ihr älterer 22.

Den Sternsingern aber ist sie über die Jahre stets treu geblieben: „Wenn die Aktion am Ende zum Erfolg führt, man den Weg der Spenden verfolgt und sieht, wie viel man mit wenigen Mitteln erreichen kann, ist es die ganze Arbeit und Mühe wert“, freut sich die 53-Jährige. Denn es gehöre schon eine ganze Menge dazu, erzählt sie: „Wenn wir die Unterlagen und Filme der Aktion bekommen haben, setzen wir Ehrenamtlichen uns mit den Hauptamtlichen zusammen und überlegen, wann und wo geprobt werden kann.“ Dann werden Listen ausgelegt, in die die Kinder sich eintragen können. Bei einem Auftakttreffen wird das Land, in das die Spenden gehen, vorgestellt und Filme gezeigt. In diesem Jahr ist es Indien, es geht um das Thema Kinderarbeit. Danach werden Kostüme anprobiert, Lieder geprobt, Fahrgemeinschaften gebildet, Pakete für die Fahrten gepackt. Am Sonnabend zum Dreikönigsfest sind die Kinder von vormittags bis abends in Wilhelmshaven, Roffhausen und Sande unterwegs. Am Sonntag werden weitere Altenheime und auch das Hospiz besucht.

Familie, Beruf, Ehrenamt

„Manchmal ist es schon schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen“, so die gebürtige Bochumerin, die neben den Sternsingern auch noch ehrenamtlich die Kommunionsvorbereitung und das Krippenspiel in der Gemeinde betreut. Hauptberuflich arbeitet Holmer als Sozialassistentin im Kindergarten St. Michael. Nach der Geburt ihrer zwei Söhne hat die gelernte Kinderkrankenschwester eine berufliche Pause eingelegt. Durch die Kirchengemeinde ist der Kontakt zum Kindergarten zustande gekommen, in dem sie zunächst aushilfsweise arbeitete. Mit 50 Jahren hat sie dann noch einmal eine Ausbildung zur Sozialassistentin absolviert.

„Ich sage den Kindern immer: Ich weiß, dass ihr eure Freizeit hergebt, aber ihr tut auch etwas sehr Gutes damit“

Und dass Kinder ihr am Herzen liegen, merkt man nicht nur an ihrem beruflichem Werdegang, sondern auch an der Art und Weise, wie sie von den Sternsingern erzählt. Damit die Aktion auch für die Teilnehmer ein Erfolg wird, ist es Holmer, die als Jugendliche selbst beim Sternsingen mitgelaufen ist, wichtig, die Kinder für die Missstände anderswo zu sensibilisieren.

Außerdem findet sie es wichtig, dass die Sternsinger, währen der Aktion eine gute Zeit haben, die Gemeinschaft spüren und vielleicht neue Freunde finden.

Wenn sie gerade nicht arbeitet oder ihre Zeit der Kirchengemeinde schenkt, bastelt und puzzelt Heike Holmer gerne. Ihr Traum ist es, selbst mal ein Land zu bereisen, dem durch die Sternsingeraktion geholfen wurde. „Nicht zwingend Indien, weil ich das vom Klima her nicht unbedingt gut vertrage“, sagt Heike Holmer und lacht. „Aber selbst einmal vor Ort sein und mir einen Eindruck von der Situation zu verschaffen – das würde ich schon sehr gerne machen."

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung vom 6. Januar 2018