St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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Gedanken zum Sonntag

Von Gott geliebt

Die Fastenzeit ist für mich immer wieder eine Zeit des Innehaltens, des sich neu Ausrichtens.

In der Karnevalszeit tragen Menschen Masken, um hinter dieser Maske ausgelassen zu feiern.

Ich möchte Sie einladen, einmal ihr Maske anzuschauen. 

Nicht die Karnevalsmaske, sondern die Alltagsmaske, die wir in bestimmten Situationen immer mal wieder aufsetzen.

Unsere täglichen Masken können, positiv betrachtet, zu unserem eigenen Schutz beitragen: Ich kann nicht jedem auf der Straße mein Herz ausschütten - also lächle ich.

Zum Problem wird es, wenn ich gar keine Möglichkeit mehr habe, ich selbst zu sein, kein Ort, kein Raum, an dem ich die Maske abnehmen kann.

Hinter den Masken steht natürlich die Frage: 

Wer bin ich?

Wenn ich wissen will, wer ich wirklich bin. muss ich mir eingestehen, dass ich auch schwach bin. Schwach zu sein, ist zwar ein unangenehmer Gedanke, den wir gern verdrängen. Aber die Schwächen gehören zu mir wie mein Stärken. Genauso wie meine Sehnüchte und Wünsche.

Vor Gott liegt alles offen, keine Maske kann es verdecken, keine Flucht in irgendeine Rolle, die ich spiele, kann ihn täuschen.

Aber das ist gerade entlastend und nicht beängstigend: Wunderbar sind wir von Gott gemacht, einzigartig. Deshalb liebt Gott uns eben auch ohne die Maske des netten Menschen.

Gott steht hinter die Masken , er sieht ins Herz - und findet dort unsere ungelebten Sehnsüchte, unsere Schwächen, die wir vor anderen verbergen. Und vor ihm dürfen wir arm und schwach, klein und gering sein. 

Ihm können wir zeigen, wo wir dem nicht entsprechen, wie wir sein wollen. Und dann können unsere Schwächen bei Gott zu Stärken werden,

Wer bin ich: Ein Mensch von Gott geliebt.