St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

Navigationsmenüs (Bischöflich Münstersches Offizialat)

GEDANKEN ZUM SONNTAG VON Pfarrer Andreas Bolten

Zu wem gehöre ich?


Gibt es so etwas wie eine Christusgemeinschaft?

Diese wird viel in Predigten benannt. Sie scheint ungriffig, schwer zu kennzeichnen.

Gerade  der Apostel Paulus ist tief und ganz von dieser Gemeinschaft erfüllt. Immer wieder bricht die Christusgemeinschaft in seinen Briefen durch. Viel greifbarer ist uns die gelebte Gemeinschaft mit unseren Familienmitgliedern und Freunden. Genau diese relativiert Jesus in der Erfahrungssituation des Markusevangeliums 3, 20-35. Jesus relativiert nicht nur die biologischen und gewachsenen Bindungen von anderen, auch seine eigenen.

Auf den Punkt gebracht: diejenigen sind seine Mutter und Geschwister, die „den Willen Gottes erfüllen".

Das ist schon hart:
Harte Sprache, hartes Setting, harte Herausforderung.

Sind solche Härten nicht eher zu vermeiden?

Offenbar führt Christusgemeinschaft auch in solche Radikalität hinein. Aber Vorsicht: nicht um der Radikalität, sondern der Beziehung willen. So manche haben dies in der Kirchengeschichte verwechselt.

Franziskus zog sich vor Gericht und vor seinem Vater nackt aus und sagte: „Nun gehört mir nichts mehr. Nun bin ich ganz frei!" Frei für die Gemeinschaft mit Christus.

Welcher Geist die Erfahrungsgemeinschaft leitet, ist sehr lebensnah den Evangelien zu nehmen- in einem Geist des Zuhörens, der Offenheit, des Einsatzes für Benachteiligte, Arme, im Schatten stehende.

In solchem Geist haben natürlich auch Familie und Freunde ihren Platz. Was Jesus wohl sagen will, eben in diesem Geist.