St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

Navigationsmenüs (Bischöflich Münstersches Offizialat)

27. September 2017

Der Umgang der Medien mit dem Terror und dessen Auswirkungen

Michael Konken mußte sich bei seinem Vortrag im Pfarrheim der St. Marien Kirche nicht besonders vorstellen.

Immerhin ist er in dieser Gemeinde aufgewachsen und kannte noch viele Zuhörer aus seiner Jugendzeit.

Michael Konken hat Verwaltungs- und Rechtswissenschaften studiert, war als Journalist tätig, hat die Stadt Wilhelmshaven als Pressesprecher vertreten und war bis 2015 Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten Verbandes.

In seinem Referat ging Konken dann zunächst auf das Image des Journalismus ein.

Er machte deutlich, wie stark Polizei und Behörden in Ausnahmesituationen unter Druck stehen - und damit auch die Journalisten.

Er stellte auch die Verdienste der Journalisten heraus, ohne die viele Aufdeckungen und Enthüllungen von Straftaten und Fehlverhalten gar nicht denkbar wären.

"Der Journalist ist dazu da, kritisch zu hinterfragen" sagte Konken, berichtete aber auch, dass die Zeit für Recherche oder etwa die Vorbereitungszeit für Fernsehberichte in den letzen Jahren deutlich geringer geworden ist.

Hatten die Redakteure/Journalisten für die Recherche und Vorbereitung einer einstündigen Sendung noch etwa drei Tage Zeit, muß die Arbeit heute in etwa vier Stunden bewältigt werden.

Bezogen auf Terror und Gewalt machte der Referent mit Video Ausschnitten deutlich, wie sich Bilder der selben Ereignisse bei den unterschiedlichen Sendern unterscheiden. Auf der einen Seite eine relativ sachliche (Bild-) Berichterstattung, auf der anderen Seite ist sie geprägt von Effekthascherei.

Hier unterscheiden sich die öffentlich/rechtlichen erheblich von den kommerziellen Sendern

Nahezu alle der zahlreich erschienenen Zuhörer stimmten dem Referenten zu, als er die öffentlich/rechtlichen Sender in Funk und Fernsehen als ein hohes, unverzichtbares Gut bezeichnete.

Auch diese Sender stehen unter Erfolgs- und Quotendruck, werden aber durch ihre Kontrollgremien immer wieder an ihren Auftrag zur sachlichen Berichterstattung erinnert.