St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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Erster Adventssonntag

Seid wachsam!

Liebe Schwestern und Brüder,

die Frohe Botschaft des ersten Advents in diesem Jahr lautet:

"Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam! (Mk 13,37)"

Advent bedeutet, auf die Wiederkehr des auferstandenen Menschensohnes zu warten, Wache zu halten im Haus des Herrn.

Es heißt, sich darauf auszurichten, dass das Ende der Welt mit ihm kommen wird und damit auch die Erlösung aller Auserwählten in der Herrlichkeit Gottes. In ihrem Lied „Varúð” (Vorsicht; Umsichtig, Bedacht, Wachsamkeit) setzt sich die isländische Band Sigur Rós mit diesem Thema auseinander und versucht das Wesentliche der Wache, das zu Bewahrende herauszuarbeiten. Es ist kein einfaches Musikstück und vielleicht empfinden Sie es zunächst als befremdlich.

Wachehalten ist befremdlich. Besonders dann, wenn die Wache schon viele Generationen andauert und der Auftrag lange zurück liegt. Worte taugen hier nicht, um den Kern der Wache zu erfassen, oder das "Worauf" man wartet angemessen zu bewahren.

Eine Übersetzung des Liedtextes ist schon wegen der Eigenheiten der isländischen Sprache schwierig. Hier aber ist sie wegen der vielen Doppeldeutigkeiten der gewählten Worte kaum möglich. Das Lied beginnt in etwa mit „Dreifaltig, und überall und immer, alles in allem“ und wird dann zunehmend diffuser. Der rationale Sinn verschwindet mehr und mehr zwischen den Zeilen. Nur der Auftrag "Varúð", sei wachsam, bleibt ganz klar.

Und doch gibt es eine Lösung der Rätsels: Sicher sind Ihnen die Flackerlichter der Wächter im Video aufgefallen. In ihrem Licht findet sich ein Schlüssel. Der Morse-Code lautet übersetzt in etwa:

"Es ist belanglos, was ich spreche" „Das einzige was zählt, ist was du empfindest" "Das Verständnis, dass die Worte (an sich) keine Bedeutung tragen, ist von großer Wichtigkeit" "Welche Gefühle bewegen dich".

Vielleicht ist es wirklich nicht wichtig, in welcher Art und Weise wir unsere Wache für den Herrn formulieren oder ausgestalten, solange wir das Gefühl für die Rückkehr des Menschensohnes nicht aufgeben.

Meditation zur Frohen Botschaft vom ersten Advent 2017 (Mk 13, 24-37) von Matthias Köhler

Als Kind im Haus des Herrn

Vater ist gegangen.

Das macht er eigentlich oft.
Doch diesmal hat er keinem gesagt,
wann er wiederkommt.

Nicht der Mutter,
nicht der Firma,
nicht einmal mir hat er es verraten.

Nur versprochen hat er es
ganz fest versprochen.

Diesmal ist er schon ziemlich lange fort.
Fast schon ... ewig.

Glaube, Hoffe, Wache?
Ich noch?

Komm Herr Jesus - Maranatha!