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Weihnachtspaten beschenken zum Fest viele Kinder aus Familien in Not

 

Weihnachten kann kommen. Beim Caritasverband an der Schellingstraße sieht es aus wie im Depot des Christkinds.

Auf und unter dem Tisch stapeln sich Päckchen und Pakete, alle sind liebevoll verpackt und nummeriert - von 1 bis 150. Das sind noch mehr als in den Vorjahren.

"Weihnachtspate" heißt die Aktion von Caritas und katholischer Kirche in Wilhelmshaven, Jever und Schortens. Kinder, in erster Linie aus Familien, die im Lauf des Jahres Kontakt zur Schwangerschaft-, Kur- und Schuldnerberatung hatten, durften einen Wunschzettel schreiben.

Die Zettel wurden in den katholischen Kirchen ausgehängt, wo sie von den Paten übernommen wurden, die dann die Geschenke besorgt haben.

Auch verschiedene Klassen der Cäcilienschule und der Franziskusschule machten mit.

In diesem Jahr waren Spielsachen wie Lego, Playmobil, aber auch Gesellschaftsspiele sehr gefragt wie Christiane Minderjahn-Gabriel berichtet. 

Da fiel dann auch älteren Paten der Einkauf leichter, denen in früheren Jahren manche Kinderwünsche doch ein wenig fremd waren.

Dafür waren anderen Namen der Kinder sehr fremd.

In den Kirchengemeinden habe es deshalb teilweise Irritationen gegeben, berichtet Angelika Koke-Barkam.

Manche, die früher immer einen Zettel mitnahmen, wollten jetzt nicht mehr mitmachen, bestätigt auch Volkmar Nitsche.

Tatsächlich seien diesmal ungewöhnlich viele Kinder von Geflüchteten dabei, stellt Angelika Koke-Barkam fest. Allerdings ist das für sie nicht überraschend. 

Auch in der Schwangerschaftsberatung finden sich zunehmend geflüchtete Frauen ein. Viele dieser Familien seine Muslime.

Sollen ihre Kinder auch Weihnachtsgeschenke bekommen? 

Ja, entschieden die Initiatoren. In Deutschland sei es nun einmal üblich, zu Weihnachten Kinder zu beschenken, ohne erst nach der Religionszugehörigkeit zu fragen. 

Bei der Caritas sieht man die Not dieser Familien.

Ist es nicht wie in der Weihnachtsgeschichte?

Auch die erzählt von der Suche nach einem sicheren Dach über dem Kopf und später von der Flucht nach Ägypten. Heißt das nicht auch heute, Fremden zu helfen?

Auf der anderen Seite soll Andersgläubigen nichts übergestülpt werden, betont Angelika Koke-Barkam.

Es werde sehr darauf geachtet, die Familien nicht zu überfordern.

Bedacht würden nur Kinder aus Familien, die bereit und auch in der Lage seien, sich auf die Umgebung einzulassen. Es geht um den wechselseitigen Respekt, sagt auch Martina Witton.

Caritas Mitarbeiter und Ehrenamtliche, die die Geschenke an die Familien weitergaben, sehen nicht nur strahlende Kinderaugen. Auch die Erwachsenen sind glücklich, dass sie wahrgenommen werden.

Viele bedanken sich schon im Voraus.

Die Kinder malen dann als Dankeschön Bilder für die Spender. Dieser Dank liegt auch den Ehrenamtlichen sehr am Herzen.

Viele Paten haben lange Wege und Mühen auf sich genommen, das verdiene Anerkennung.

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung von Grosse Bockhorn vom 14. Dezember 2017

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