St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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60-jähriges Bestehen in Wilhelmshaven

Hilfsbereitschaft findet immer mehr Aufgaben

Die Malteser feiern ihr 60-jähriges Bestehen in Wilhelmshaven. Längst gibt es mehr als nur Erste-Hilfe-Kurse.

Am Anfang stand die Erste Hilfe. Als am 1. Januar 1953 in Münster der Malteser Hilfsdienst (MHD) gegründet wurde, ging es vor allem darum, die Ausbildung in Erster Hilfe in der noch jungen, von den Erfahrungen des Krieges geprägten Bundesrepublik zu organisieren.

Drei, vier Jahre später fanden in Wilhelmshaven, im Pfarrheim der St.-Willehad-Gemeinde an der Bremer Straße, die ersten Erste-Hilfe-Kurse statt.

Geleitet wurden die Kurse von Dr. Werner Pfeiffer, der als Sanitätsoffizier zu der gerade neu aufgestellten Marine nach Wilhelmshaven gekommen war. Der Mediziner, später erster Stadtbeauftragter des MHD Wilhelmshaven, war schon bei der Gründung in Münster dabei. Und er gehörte dem Souveränen Malteserorden an, der zusammen mit dem Caritasverband die neue Hilfsorganisation ins Leben gerufen hatte. Eine eigene Stadtgliederung wurde erst 1963 gegründet, aber von der neuen Geschäftsstelle in Vechta eng geführt, wie der Stadtbeauftragte Norbert Witton festgestellt. 

Das 50-jährige Bestehen der Stadtgliederung ging vor vier Jahren etwas unter. So entschlossen sich die Wilhelmshavener Malteser, die ersten Anfänge vor jetzt 60 Jahren zu feiern. Der Dienst am Nächsten geht über Organisationsformen.

Ihren Leitsatz

„Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“

(Tuitio fidei et obsequium pauperum) haben sie vom Malteserorden übernommen, der im elften Jahrhundert in Jerusalem als Hospitalorden gegründet worden war.

Den Leitspruch haben die Wilhelmshavener Malteser auch auf die Einladung gesetzt zu Festgottesdienst und Empfang, mit denen am Sonnabend, 10. Juni, auf dem Dienststellengelände „Klein-Malta“, Freiligrathstraße 300, das Jubiläum gefeiert wird.

Auch die Öffentlichkeit ist zum Mitfeiern eingeladen: am Sonnabend, 17. Juni, gibt es - ebenfalls in „Klein-Malta“, rund um die frühere Kirche St. Michael - einen Tag der offenen Tür.

Gab es im offiziellen Gründungsjahr den ersten Schwesternhelferinnenkurs, 1964 die erste männliche Helfergruppe und 1967 das erste Dienstfahrzeug, weiteten sich danach die Tätigkeitsfelder immer mehr aus. Die Malteser entwickelten sich zu einem Verband, der einen festen Platz im Sozialbereich hat.

Das begann bereits Mitte der 1970er Jahre. Essen auf Räder, Hausnotruf, Servicestation in der Seniorenwohnanlage Sonnenhof, Fahrdienste, ambulante Pflege und Rettungsdienst/Krankentransport im Auftrag der Stadt, die Liste wurde immer länger.

2001 kam ein Besuchsdienst für Senioren hinzu, 2011 in Kooperation mit der Notfallseelsorge das Kriseninterventionsteam.

2016 übernahmen sie vom Kinderschutzbund die Familienhelferinnen.

Seit diesem Jahr dürfen sie als erste Gliederung im Oldenburger Land als Stauhelfer auf der Autobahn helfen.

Seit 1997 beteiligten sich die Malteser an Hilfstransporten für Klaipeda. Zusammen mit Kolpingfamilie und Kirchengemeinde wurden Hilfsgüter im Wert von mehr als einer Million Euro nach Litauen gebracht. Nach Abschluss des Projekts betreuen die Malteser weiter das Altenheim in Klaipeda und den Ort Ignalin.

Die Entwicklung forderte mehr Platz, mehr Fahrzeuge, mehr Aktive. Derzeit sind 40 Mitarbeiter hauptamtlich beschäftigt.

Aus dem Räumen der Willehad-Kirche zogen die Malteser um zum Gelände der Kirche St. Peter an der Schelligstraße, deren Pfarrer als Nachfolger von Dr. Christian Minderjahn Stadtbeauftragter der Malteser wurde und sich sehr für die Organisation eintrat. Als er 1995 in den Ruhestand trat, übernahm Jürgen Voßberg die Aufgabe.

Später wurde eine neue Dienststelle an der Kreuzstraße in Band eingerichtet.

Nachdem die Pfarrkirche St. Michael aufgegeben wurde, bot sich die Chance, nahezu alle Einrichtungen der Stadtgliederung an einer Stelle zu vereinen, wie Norbert Witton zufrieden feststellt. Er übernahm 2008 diese Funktion.

Sein Hauptaugenmerk gilt der Stärkung des Ehrenamts.  

250 Mitglieder zählen die Malteser in Wilhelmshaven, 80 sind aktiv.

Bei aller Nähe zur katholischen Kirche: Längst ist jeder willkommen, auch Muslime und konfessionell Nicht-Gebundene.

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung von Ursula Große Bockhorn vom 08. Juni 2017

Die Malteser in Deutschland

Der Malteser-Hilfsdienst ist eine katholische Hilfsorganisation, die vom Deutschen Caritasverband und Gliederungen des Malteserordens gegründet wurde.

Zeichen ist das weiße, achtspitzige Malteserkreuz auf rotem Grund.

Der Malteser Hilfsdienst e.V. und die Malteser Hilfsdienst gGmbH haben in Deutschland zusammen etwa 49 800 ehrenamtliche und 30 700 hauptamtliche Mitarbeiter sowie 968 100 Fördermitglieder.

Die Gliederungen sind an den deutschen Bistümern ausgerichtet.

Den Orts- und Stadtgliederungen steht ein ehrenamtlicher Orts- und Stadtbeauftragter vor.

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