St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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Befehl und Gehorsam gilt nicht für die Militärseelsorge

Kath. Militärbischof Dr. Franz-Josef Overbeck zu Gast

Der katholische Militärbischof Dr. Franz-Josef Overbeck hat jetzt an zwei Tagen die Truppe im Marinestandort Wilhelmshaven besucht.

Es war sein erster Besuch im größten Bundeswehr-Standort. Fremd war ihm die Region dennoch nicht, denn Wilhelmshaven gehört zu seinem Heimatbistum Münster. Dort war er Weihbischof, bevor er Bischof von Essen und Militärbischof wurde. 

Empfangen wurde er vom Kommandeur der Einsatzflottille 2, Kapitän zur See Ralf Kuchler. Nach der Teilnahme an der sogenannten Morgenlage nutzte der Militärbischof die Gelegenheit, an Bord der Fregatte „Schleswig-Holstein“ Auftrag und Strukturen der Marine kennenzulernen.

Zusätzlich zu den Gesprächen mit der Besatzung und Kommandeuren/Kommandanten von verschiedenen Dienststellen sprach Bischof Overbeck sowohl mit Ehrenamtlichen, als auch mit Hauptamtlichen der Katholischen Militärseelsorge.

Das Team der beiden Militärpfarrämter Wilhelmshaven I und II hat seit vergangenem Jahr mit Militärpfarrer Torsten Stemmer und Pastoralreferent Rainer Schönborn Verstärkung erhalten. Auf neuen Wegen schaffen sie gemeinsam mit ihren Pfarrhelfern Michael Stühlmeyer und Michael Schreiber, der Familienbetreuerin Ingeborg Barkhoff sowie dem ehrenamtlichen Mitarbeiterkreis Angebote für die Soldaten und deren Familien am Standort.

Sie berichteten dem Bischof ihre Erfahrung, dass die Militärseelsorge vor allem über gemeinsame Erlebnisse für die Menschen sichtbar werde. Klassische Aushänge seien kaum wirksam und fänden keine große Beachtung.

Diesen Wandel hat auch Bischof Overbeck beobachtet:

Das Internet ist das Medium, das wir brauchen.“

Kirche müsse gerade heute besonders sichtbar werden, sagte der Bischof.

Das betonte er auch in seiner Predigt, die er beim Pontifikalamt in St. Willehad hielt: Frieden und Gerechtigkeit seien keine Selbstverständlichkeiten.

Aus dem Geist Christi müsse jede und jeder Position beziehen und sich für den Erhalt von Demokratie und Solidarität einsetzen.

Der ökumenische Gedanke sei dabei unabdingbar. Nur gemeinsam mit der Evangelischen Militärseelsorge könne Schutz und Geleit für die Soldaten im Einsatz aber auch in der Heimat garantiert werden. Er fügte hinzu, dass die Militärseelsorgen von staatlichen Weisungen unabhängig seien.

Damit unterliege jedes Gespräch mit einem Seelsorger dem Beichtgeheimnis und der damit verbundenen Schweigepflicht. Militärbischof Overbeck betonte: „Wir sind die einzigen, die nicht sagen dürfen, was sie wissen.“

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung und Militärseelsorge vom 8. September 2018