St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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Musik verbindet über alle Grenzen hinweg

Warum der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus in diesem Jahr besonders intensiv begangen wird?

„Wir haben die Erinnerung weiterzugeben“, sagt Pastor Frank Moritz. Gerade vor der im Mai anstehenden Europawahl sei darauf hinzuweisen, wie viel verloren ginge, wenn das Bewusstsein für den Wert von Frieden und Freiheit schwindet.

Der 27. Januar, der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, ist für ihn mehr Anlass zu einem Weckruf als zur Rückschau - eine Sicht, die Oberbürgermeister Andreas Wagner durchaus teilt.

So ist es kein reiner Zufall, dass der 27. Januar in diesem Jahr in Wilhelmshaven erstmals mit einem tagesfüllenden Programm begangen wird. Es macht deutlich, dass das Gedenken an die NS-Opfer kein Randthema ist. Und da der 27. Januar diesmal auf einen Sonntag fällt, steht zu Beginn ein Gottesdienst um 10 Uhr in der Banter Kirche, Werftstraße, dessen Bibeltexte auf den Anlass Bezug nehmen.

Höhepunkt ist ein Konzert um 14.30 Uhr in der St. Willehad Kirche, Bremer Straße, das konfessionelle wie nationale und sprachliche Grenzen überwindet. „Titus - words will take wing“ heißt das europäische Gemeinschaftsprojekt, das aus zwei Auftritten besteht: einem am 10. November vergangenen Jahres in Bolsward, Niederlande, und dem jetzt folgenden in Wilhelmshaven, so Organisator Jens Termöhlen. Beteiligte sind neben weiteren Solisten aus verschiedenen Ländern das Frisian Symphonic Wind Orchestra aus den Niederlanden, die in Wiesmoor lebende Amerikanerin Richetta Manager und der Projektchor Jever.

Das Konzert erinnert an den katholischen Priester Titus Brandsma aus Bolsward, der gegen deutsche Besatzung in den Niederlanden Wiederstand leistete und im KZ Dachau 1942 ermordet wurde.

Es werde aber kein trauriges Konzert, sondern ein eindrucksvolles, künstlerisches Erlebnis, verspricht Termöhlen. 

Finanziell unterstützt wird es von der Gerd-Möller-Stiftung, der Oldenburgischen Landesbank und weiteren Sponsoren.

Pfarrer Andreas Bolten stellt seine Kirche gern für das Konzert zur Verfügung.

Er begrüßt, dass die Gedenkveranstaltungen am 27. Januar ebenso wie die zur Pogromnacht vom 9. auf den 10. November in Wilhelmshaven eine von unten gewachsene Initiative seien.

Frank Moritz erinnerte allerdings auch an die Unterstützung durch das Kulturbüro der Stadt, dessen früherer Leiter Heinz Willmann wesentlich zum Gelingen beigetragen habe.

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung von Grosse Bockhorn vom 16. Januar 2019