Bekanntlich ist unsere heutige Pfarrgemeinde St. Willehad durch die Fusion der kath. Pfarrgemeinden in Wilhelmshaven, Roffhausen und Sande entstanden. Vieles ist in den vergangenen Jahren zusammengewachsen.

Und doch haben viele Traditionen und Eigenheiten in den Teilgemeinden bis jetzt Bestand. Das hat sich besonders jetzt, in der österlichen Bußzeit und Ostern gezeigt.

Mitglieder der Teilgemeinde St. Bonifatius in Sande, fahren z. B. am Karfreitag in aller Frühe mit dem Fahrrad, halten an bestimmten Punkten eine kurze Besinnung und treffen sich dann zum gemeinsamen Frühstück im Pfarrheim.

Seit Jahren trifft sich am Samstag vor Palmsonntag eine Gruppe aus St. Willehad zum Kreuztragen in Lage.

Das „Mittelalter“ der ehemaligen Pfarrgemeinde St. Michael hat sich nach der Profanierung ihrer Kirche nicht aufgelöst, sondern trifft sich regelmäßig im Pfarrheim der St. Marien Kirche. Die Gruppe hat das „Misereor Essen“ mitgebracht und führt es in St. Marien weiter.

Auch die drei Kirchenchöre der Gemeinde sind in dieser Zeit aktiv.

Der St. Willehad Chor singt in der Osternacht, ebenso wie der Kirchenchor Christus König, der darüber hinaus auch die Abendmahlmesse am Gründonnerstag mitgestaltet.

Dagegen wird die Karfreitagsliturgie in der Teilgemeinde St. Marien maßgeblich vom dortigen Kirchenchor gestaltet. Die Passion wird passenden Stellen sechsmal mit dem Gesang von Bach–Chorälen unterbrochen und auch die Kreuzverehrung wird vom Chor musikalisch begleitet.

Traditionell singt der Chor am Ostermontag eine lateinische Messe, in diesem Jahr komplett mit Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus/Benedictus und Agnus dei. Seit zwei Jahren stimmt der Chor die Gemeinde schon eine viertel Stunde vor Beginn des Gottesdienstes mit Liedern zur Auferstehung ein.

Wie in fast allen Teilgemeinden trifft man sich auch in St. Marien nach dem Auferstehungsgottesdienst zur Agape.

Außergewöhnlich ist aber wohl das Treffen am Osterfeuer im Pfarrgarten, wo vor der Agape noch Osterlieder gesungen werden. 

Danach gibt es Wein und Brot und – ebenfalls aus St. Michael „mitgebracht“ Ostereier, die die Familie Klein zur Verfügung stellt. 

Für die bunten Eier wurde um eine Spende gebeten. 89 Euro lagen im Spendenkörbchen. Diese wurden von Familie Klein auf 100 Euro aufgerundet und an das Babyhospital in Bethlehem überwiesen.

Chor und Sachausschuß laden am Ostermontag zum Stehkonvent ein.

Immer mehr Gottesdienstbesucher „trauen“ sich nach der hl. Messe in das Pfarrheim um Menschen zu sehen, die man sonst nicht regelmäßig treffen kann. 

Besonders beliebt sich die Gespräche mit alten Freunden, Bekannten, Klassenkameraden, die nur zum Fest in der Stadt sind und zum Gottesdienst kommen.

Klaus Hanschen