22. September 2019
Berlin – sechs Tage – sechs Höhepunkte
Als sich die 34 Teilnehmer/innen der von Pfarrer em. Franz–Josef Hachmöller organisierten 6–Tage Fahrt nach Berlin auf den Weg machten, war wohl niemand davon ausgegangen, dass jeder Tag, auch die Reisetage, mindestens einen Höhepunkt haben würde.
1. Reisetag
Die Anreise mit dem Bus gestaltete sich ganz entspannt – bis zur „großen Pause“ für den Busfahrer.

© Günther Kruse
Der Grenzübergange Marienborn/Helmstedt war der größte und bedeutendste Grenzübergang an der innerdeutschen Grenze während der deutschen Teilung und bestand aus dem „Kontrollpunkt Helmstedt“ in der westdeutschen Kreisstadt Helmstedt und der „Grenzübergangsstelle Marienborn“ (GÜSt) in der ostdeutschen Gemeinde Marienborn. Am 13. August 1996 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Grenzübergangsstelle die 7 1/2 Hektar große Gedenkstätte „Deutsche Teilung Marienborn“ eröffnet.
Eineinhalb Stunden in den noch vorhandenen Grenzanlagen am ehemaligen Grenzübergang Marienborn erinnerten die Besucher in bedrückender Form an die Zeiten der DDR.
Der Busfahrer und einige der mitgereisten Gemeindemitglieder konnten von teilweise unglaublichen Erlebnissen an der Grenze berichten.
2. Reisetag

© Günther Kruse
Pfarrer em. Hans Joachim Meidlein, in Wilhelmshaven aufgewachsen und ein „Urgestein von St. Marien“ verlebt seinen Ruhestand in Berlin.
Er führte die Gruppe durch die historische Mitte der Stadt und in den Reichstag, wo gemeinsam die Kuppel bestiegen wurde.

© Günther Kruse
Rund 23 Meter hoch und 40 Meter breit - mit dem Regierungsumzug im Jahr 1999 erhielt das Reichstagsgebäude wieder eine Kuppel. Der Architekt Sir Norman Foster hat die Konstruktion aus Stahl und Glas zusammen mit Fachingenieuren entworfen und sich damit erfolgreich gegen andere Entwürfe durchgesetzt.
Höhepunkt des zweiten Tages war aber wohl der Besuch im Friedrichstadtpalast und der VIVID–Grand–Show auf der größten Showbühne der Welt.
3. Reisetag
Einen Spaziergang durch die „Gärten der Welt“ kann man sich vorstellen.

© Günther Kruse
Chinesischer Garten in den Gärten der Welt -
Als Berlin und Peking 1994 den Vertrag einer Städtepartnerschaft unterzeichneten, war dies die Geburtsstunde des Chinesischen Gartens.
Die Stadtrundfahrt nahezu ausschließlich außerhalb der bekannten Routen war aber ein besonderes Erlebnis.
Pfarrer Meidlein hatte die Tour ausgearbeitet und führte nicht nur sachkundig, sondern auch ausgesprochen unterhaltsam durch die Stadt.
4. Reisetag

© Günther Kruse
In der schlicht gehaltenen Kirchenhalle dominiert das Freskogemälde in der Apsis im byzantinischem Stil. Auf goldglänzendem Untergrund wird der thronende Christus mit dem Buch des Lebens dargestellt, umgeben von den vier Evangelisten Lukas, Matthäus, Johannes und Markus mit ihren Symbolfiguren Stier, Engel, Adler und Löwe. Über ihren Köpfen schweben im Halbkreis Engelsgestalten. Am Scheitel der Halbkugel sieht man die Taube als Sinnbild des Heiligen Geistes. Nach dem Entwurf eines der bedeutendsten Maler der deutschen Romantik, Carl Joseph Begas, führte Adolph Eybel das Gemälde 1845 in Freskotechnik aus.
(Von links nach rechts) Pfarrer em. Hans Joachim Meidlein und Pfarrer em. Franz–Josef Hachmöller
Der Sonntag begann mit einem ganz besonderen Gottesdienst in einer ganz besonderen Kirche, der Heilandskirche Sarkow.
Die evangelische Kirche, in einem großen Park, direkt an der Havel gelegen stand zur Zeit der DDR im Niemandsland.
Die Grenzmauer hatte direkte Verbindung zum Glockenturm. Auf der anderen Seite der Kirche verläuft die Havel.
Der Spaziergang bei herrlichem Spätsommerwetter durch den Schloßpark Babelsberg war wunderschön, aber wohl nur ein zweiter Höhepunkt an diesem Tag.
5. Reisetag

© Günther Kruse
Leider hatte sich die Sonne hinter eine dicke Wolkendecke zurückgezogen. So war es auf dem Oberdeck der MS Berolina zu kalt und zu windig, um die hochinteressante und informative Fahrt auf der Havel zu genießen. Aber auch unter Deck gestatteten die großen Panoramascheiben überwältigende Eindrücke und Bilder rechts und links vom ehemaligen Grenzfluß, mitten durch die geteilte Hauptstadt.
6. Reisetag

© Günther Kruse
Und der Höhepunkt am Rückreisetag? Die Hansestadt Havelberg mit seinem beeindruckenden Dom St. Marien. Er war einst die Kathedrale des Bistums Havelberg, das angeblich im Jahr 948 gegründet wurde.