St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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In St. Peter beginnt neues Kapitel Ökumene

Die Neuapostolische Gemeinde zieht für ein halbes Jahr in die katholische Kirche St. Peter an der Schellingstraße.

Die katholische Kirchengemeinde St. Willehad und die Neuapostolische Kirche schreiben ein neues Kapitel in der Geschichte der Ökumene in Wilhelmshaven: Vom kommenden Montag zieht die Neuapostolische Kirche für voraussichtlich ein halbes Jahr um in die katholische Kirche St. Peter an der Schellingstraße.

Für die Gemeindeleiter Eike Rosentreter und Gerrit Junge ist das die „Goldrand-Möglichkeit“, für die sie der katholischen Kirchengemeinde sehr dankbar sind. Denn ihre Kirche an der Salzastraße muss umgebaut und erweitert werden. Da stellte sich die Frage nach dem Ausweichquartier. Nach der Fusion der beiden früheren Gemeinden, die wegen Baumängeln des Kirchengebäudes an der Freiligrathstraße zeitlich vorgezogen werden musste, reichte der Platz nicht für Seniorenarbeit und Kirchencafé in der größeren Gemeinde.

Deshalb wird im Erdgeschoss zur Straßenseite angebaut, auch der Toilettenbereich wird erneuert. Gleichzeitig soll auch der Kirchensaal umgestaltet werden mit einem neuen Altar, einem separaten Eltern-Kind-Bereich und einer neuen, aber aus altem Bestand in Wittenberge stammenden Orgel.     

Am Wochenende nimmt die Gemeinde Abschied von ihrer Kirche an der Salzastraße. Am Mittwoch, 11. September feiert die Gemeinde dann um 19.30 Uhr ihren ersten Gottesdienst in der katholischen Kirche.

Die konfessionelle Grenzüberschreitung war für beide Gemeinden kein Problem, wie Rosentreter und Junge auf der einen, Pfarrer Andreas Bolten auf der anderen Seite berichten. 

Das nicht nur Katholiken die neuapostolischen Christen als Sekte betrachten, mag Rosentreter ihnen nicht verargen. Da habe die Neuapostolische Kirche selbst viel zu beigetragen. 

„Wir wussten nicht viel von einander", bestätigte Bolten. Inzwischen hat die Filialkirche Christus König in Fedderwardergroden die Neuapostolische Gemeinde besucht. Vor allem aber die Kirchenmeile zum „Tag der Niedersachsen" hat alte Barrieren eingerissen. 

Die ersten Kontakte wegen der Nutzung von St. Peter wurden allerdings schon im vergangenen Herbst geknüpft. Die Bestätigung, dass es klappt, kam zum Jahresende.

Rosentreter und Junge freuen sich nicht nur über den schönen Kirchenraum, in dem sie in den kommenden Wochen montags musizieren, mittwochs und sonntags Gottesdienst feiern. Der Ortswechsel mit der ganzen Gemeinde sei auch eine Möglichkeit ganz neu auszufahren. 

Und noch eine ganz neue Möglichkeit tut sich auf: Neuapostolische Kirchen haben traditionell keine Glocken. Jetzt denken die Gemeindemitglieder darüber nach, ob sie in St. Peter erstmals mit Geläut zum Beten einladen.

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung von Ursula Grosse Bockhorn vom 5. September 2019