St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

Navigationsmenüs (Bischöflich Münstersches Offizialat)

Freitagsgespräch

Sternsinger sind nicht nur für Gottes Segen zuständig

Andreas Bolten, Pfarrer der katholischen St. Willehad Gemeinde, informiert über die diesjährige Aktion. Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen klingeln an Haustüren und erbitten Spenden für einen guten Zweck.

WZ:Herr Bolten, am Sonntag ziehen anlässlich des Dreikönigstages wieder zahlreiche Kinder und Jugendliche von Haus zu Haus. Worin liegt der Ursprung des Sternsingens?

Andreas Bolten: Es ist ein Brauch, der in den römisch-katholischen Gemeinden entstanden ist.  Am Dreikönigstag zogen die Sternsinger, damals noch überwiegend ohne die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, stets um die Häuser und klingelten bei den Menschen, um den Segen Gottes mitzuteilen und Lieder zu singen. Das ist bis heute gleich geblieben.

WZ: Und was hat sich verändert?

Andreas Bolten: Natürlich wird auch weiterhin der Segen überbracht. Im Laufe der Jahre ist aus dem Sternsingen allerdings auch eine Spendenaktion geworden - und es laufen nicht mehr Erwachsene, sondern eben Kinder und Jugendliche der Gemeinde.

WZ:Wie kam es dazu?

Andreas Bolten: Das katholische Hilfswerk "Missio" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend haben die Spendenaktion vor vielen Jahren ins Leben gerufen. Die Gruppen sammeln seitdem bei Ihren Hausbesuchen für Projekte, die von den Trägern der Spendenaktion unterstützt werden.

WZ:Wofür wird bei der diesjährigen Aktion gesammelt?

Andreas Bolten: Gesammelt wird für Kinder mit Behinderungen. Organisationen, die sich um die Hilfe für eben diese Kinder verdient machen, bekommen das Geld, das in ganz Deutschland zusammen kommt.

WZ:In jedem Jahr gibt es ein passendes Partnerland. Diesmal ist das Peru.

Andreas Bolten: Genau. Mit der Auswahl eines Partnerlandes wollen wir den Kindern den Einstieg in das Thema erleichtern, ihnen Beispiele liefern und auch zeigen, was mit dem Geld passiert. Im letzten Jahr stand so zum Beispiel Indien für die Bekämpfung der Kinderarbeit, mit der sich die unterstützten Organisationen und Projekte befasst haben.

WZ:Auch in Ihrer St. Willehad Gemeinde hat das Sternsingen eine große Tradition.

Andreas Bolten: Das stimmt. Dementsprechend kann ich mich auf viele ehrenamtliche Mitarbeiter verlassen, die sich gemeinsam mit den Teilnehmern vorbereiten.

WZ: Wie sieht diese Vorbereitung aus?

Andreas Bolten: Zunächst motivieren die Mitarbeiter die Kinder aus den Grundschulen und Kindergärten der Gemeinde, an der Aktion teilzunehmen. In der Adventszeit wird gemeinsam geprobt und auch die Kleidung anprobiert. Das bedeutet einen enormen Aufwand für die Ehrenamtlichen und Kinder.

WZ:Dieser Aufwand wird sich am Wochenende, wenn die Aktion startet, sicher noch einmal erhöhen?

Andreas Bolten: Auf jeden Fall. Aber wir freuen uns schon sehr auf den Startschuss. Morgen geht es mit einem Gottesdienst los. Danach werden wir in Seniorenwohnheimen den Segen überbringen und Spenden sammeln. Das Gleiche tun wir am Sonntag in den Haushalten, die sich vorher bei uns gemeldet haben und einen Besuch der Sternsinger wünschen.

WZ: Werden die Sternsinger auch wieder beim Neujahrskonvent der Stadt auftreten?

Andreas Bolten: Ja, das ist fest geplant und wird glücklicherweise - wie in den vergangene Jahren auch - stattfinden.

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung von Dennis Sandhorst vom 4. Januar 2019