St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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Was der Weihbischof spannend fand

Wilfried Theising visitierte St. Willehad und besuchte die Seemannsmission als Ort der Ökumene

Erstmals war ein katholischer Bischof zu Gast im Seemannsheim an der Hegelstraße. Für Theising war das nicht der einzige Termin in Wilhelmshaven.

Die Frau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender, war schon im Sommer bei der Deutschen Seemannsmission zu Gast. Gestern besuchte mit Weihbischof Wilfried Theising erstmals ein katholischer Bischof das Seemannsheim an der Hegelstraße.

Für den Besucher aus Vechta war dieser Termin nicht der Hauptgrund der Reise, sondern Teil seiner Visitation in der katholischen Kirchengemeinde St. Willehad.

Dabei sollten nach dem üblichen Prozedere und auf Wunsch des Weihbischofs nicht nur Begegnungen mit den unterschiedlichen Gremien und Gruppen der Gemeinde auf der Tagesordnung stehen.

Auch das Thema Ökumene sollte nicht zu kurz kommen. Und da hatte Dechant Andreas Bolten als besonders gelungenes Beispiel die Seemannsmission ausgesucht, auch wenn Theising im Familienzentrum West (in der früheren katholischen Kirche St. Ansgar) und der zurzeit von der Neuapostolischen Kirche mitgenutzten Kirche St. Peter das Miteinander unterschiedlicher Konfessionen in der Stadt schon erlebt hatte.

Im Gespräch mit dem Vorsitzenden der Seemannsmission, Wilfrid Adam, Seemannspastor Peter Sicking und den Schiffsbesuchern Godehad Ohmes und Dr. Hildegard Hagenmüller konnte sich Theising davon überzeugen, dass diese Einschätzung berechtigt ist.

Für ihn war der Besuch vor allem deshalb spannend, weil Wilhelmshaven hier ein Alleinstellungsmerkmal im Oldenburger Land habe. Er zeigte sich sehr beeindruckt, dass die ehrenamtlichen Schiffsbesucher an 365 Tagen im Jahr im Einsatz sind, selbst an Feiertagen wie Weihnachten.

Kapitän Ohmes konnte aus seiner Erfahrung aus 45 Jahren auf See berichten, wie wichtig Seeleuten nach schwierigen Fahrten der Besuch eines Gottesdienstes oder auch nur ein stilles Gebet in einer Kirche oder einem Andachtsraum ist. Deshalb bietet er, selbst praktizierender Katholik, den Seeleuten immer wieder die Möglichkeit zu Kirch- und Gottesdienstbesuchen an, gerade auch Heiligabend.

Dr. Hildegard Hagenmüller wies auf den Vorteil der Seemannsmission in einem kleinen Hafen wie Wilhelmshaven hin: Jedes einlaufende Schiff wird besucht. Angesichts zunehmender Zahlen von Frauen in den Besatzungen sei es auch gut, dass unter den Schiffsbesuchern Frauen sind, vor allem wenn es um Themen wie Krankheit oder Schwangerschaft geht.

Seemannspastor Sicking erläuterte die Anbindung der Seemannsmission an die evangelische Kirche und das Diakonische Werk, dankte aber auch Pfarrer Bolten für die gute ökumenische Zusammenarbeit.
Der Weihbischof bekräftigte, dass dies ganz in seinem Sinne sei. Im sozialen Bereich ist nach seiner Einschätzung noch viel mehr gelebte Ökumene erforderlich.

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung von Ursula Grosse Bockhorn vom 13. Dezember 2019