St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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Wie der Glaube Frieden stärkt

Ausstellung im Küstenmuseum beendet – Jetzt „Wangerlandsofa“

Gespräche zwischen Angehörigen verschiedener Religionen stärken Toleranz und Frieden. Dem diente die Ausstellung über religiöse Vielfalt.

Auf die Frage der Moderatorin Carola Schede, was ihn bewogen habe, die Ausstellung „Wilhelmshaven glaubt. 150 Jahre Religionen in Wilhelmshaven.“ in die Wege zu leiten, sagte Miguel-Pascal Schaar:

„Die  Sehnsucht  nach einer besseren Welt.“

Ihn treibe das Bemühen um ein besseres Verständnis unter den Religionsgemeinschaften als Voraussetzung für Frieden um. Mehrere Wochen war die Ausstellung im Küstenmuseum zu sehen, begleitet von Vorträgen von Vertretern unterschiedlicher Religionsgemeinschaften.

Dr. Christia Wawrzinek war schnell für das Projekt, das ein Teil der Lokalgeschichte aufgriff, zu gewinnen, wie sie zur Abschlussveranstaltung gestern erklärte.

Dr. Elisabeth Schlesinger von der Jüdischen Gemeinde Oldenburg machte deutlich, dass es in Wilhelmshaven nur 70 Jahre lang eine eigenständige jüdische Gemeinschaft gegeben habe – bis zum Massenmord an den Juden. Der Zuzug der „Kontingentjuden“ aus Russland nach der Wende habe die jüdischen Gemeinden in Deutschland gestärkt. In ihnen sei hervorragende Integrationsarbeit geleistet worden. Die jüdische Gemeinde Oldenburg pflege einen offenen Dialog mit Stadtgesellschaft und Universität. Für Kooperationen in der Region fehlten die Kapazitäten. Doch begrüßte sie die Wilhelmshavener Ausstellung und mahnte, sich gegen religiösen Fundamentalismus, gegen Nationalismus  und Populismus zu wenden.

Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker von der Oldenburgischen Landeskirche, erklärte, dass die Ausstellung unterstrichen habe, dass Toleranz und Frieden immer wieder kreativ errungen werden müssten. Dazu passe die Jahreslosung der Evangelischen Kirche in Deutschland: Suche den Frieden und jage ihm nach (aus dem Psalm 34,15). Religion gehöre in den öffentlichen Raum. So ließen sich Tendenzen zur Radikalisierung vermeiden.

Frieslands Landrat Sven Ambrosy sprach, weil das nächste Projekt des Rogate-Klosters, für das Schaar als Bruder Franziskus steht, das „Wangerlandsofa“ ist, eines von bundesweit 100 „miteinanderreden“-Projekten, die unter Regie der Bundeszen­trale für politische Bildung von mehreren Organisationen gefördert werden. Wer Frieden  halte, fördere das Wohlergehen bis hin zum Wohlstand. In Kooperation sollte man deshalb alle  Energien stecken, nicht in Konfrontation.

Dechant Andreas Bolten sagte, dass es in allen Religionen um das Geheimnis Gottes gehe, weswegen sie sich respektieren sollten.

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung von Hartmut Siefken vom 16. September 2019