St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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GEDANKEN ZUM SONNTAG VON Pfarrer em. Holger Kintzinger

Wie Sterne am Himmel

Einen Katalog von Forderungen gibt uns Jesus im Evangelium des Sonntags (Lukas 6,27-38): Die Feinde sollen wir lieben; denen Gutes tun, die uns hassen; die segnen, die uns verfluchen; für die beten, die uns misshandeln. Wer uns ins Gesicht schlägt, dem auch die andere Wange hinhalten; dem noch mehr geben, der uns bestiehlt und nicht zurückverlangen, das wir verliehen haben.

Sicher, ich habe mich auch schon mal gegen einen Angreifer nicht gewehrt. Das aber aus dem Grund, dass ich ihm ohnehin nicht gewachsen war. Und jemand daran erinnern, dass er etwas Geliehenes nicht zurückgegeben hat, dazu war ich manchmal zu bequem.

Aber Jesus verlangt Unmögliches, verspricht uns dafür aber reichen Lohn: Kinder Gottes werden wir sein und im Übermaß beschenkt werden. 

Jesus selbst hat uns seine Forderungen vorgelebt - vor allem in seiner Leidensgeschichte gibt es ein Beispiel zur Feindesliebe. Aber es kommt nicht darauf an, seine Anweisungen peinlich genau zu befolgen, sondern zu wissen, dass sie wie Sterne am Himmel unerreichbar sind, uns wie Sterne aber zugleich Richtung und Orientierung geben können.

Wir merken, wie unser Bemühen, nach Gottes Weisungen zu leben, uns ihm näher bringt, uns freier macht, gerade von den negativen Ausformungen im Umgang miteinander. 

Manchmal bin ich erstaunt, wie freundlich, vertrauensvoll und großzügig, sogar nachsichtig andere Menschen mit mir umgehen. Für mich blinkt dann hier und da etwas von dem auf, was Jesus im Evangelium meint.

Aber das  Schönste bei alledem ist: Gott selber verhält sich uns gegenüber so, wie Jesus es hier beschreibt. Er liebt uns, beschenkt uns, hat Geduld mit uns, vergibt uns die Schuld. Auf diesem Hintergrund können auch wir barmherzig miteinander umgehen. 

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