St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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Beratung in Corona-Zeiten

Wie die Caritas Schwangeren auch jetzt helfen wir

Menschen in Not trifft die Corona-Krise ganz besonders. Wenn vertraute Strukturen ins Wanken geraten, sind sie besonders auf Hilfe angewiesen - und auf Menschen, die ihnen auf der Suche nach Hilfe zur Seite stehen. Die Erfahrung macht Angelika Koke-Barkam von der Schwangerschaftsberatung der Caritas in Wilhelmshaven in diesen Tagen ganz besonders. 

Durch die Bestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist das direkte Gespräch jedoch nicht mehr möglich . Beratung findet in diesen Tagen bislang ausschließlich am Telefon statt- und auch online.

Ab sofort finden Ratsuchende, die vor der Tür der Beratungsstelle an der Schellingstraße stehen, nicht nur den Hinweis, dass die Beratungsstelle für den Publikumsverkehr geschlossen ist. Eignes für die Schwangeren-Beratung wird auch auf das Online-Angebot aufmerksam gemacht. Dazu wurde ein QR-Code angebracht. Mit dem gibt es auf dem Smartphone oder Tablet die nötigen Informationen, um die Angebote der Caritas im Netz aufzuspüren. 

Nach den Erfahrungen von Angelika Koke-Barkam ist das Telefon kein vollwertiger Ersatz für ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht. Vor allem im Umgang mit Frauen, die kein oder nur begrenzt Deutsch sprechen, ergeben sie zusätzliche Schwierigkeiten. Nicht nur, was den Einsatz von Dolmetschern angeht. Beim fernmündlichen Kontakt gibt es keine Möglichkeit, Gestik und Mimik des Gegenübers zu beobachten. Gesprächspausen lassen sich schwerer deuten. Hat die Ratsuchende die Information verstanden? Was sonst auf einen Blick erkennbar ist, bleibt nun verborgen.

Zugleich wächst der Unterstützungsbedarf. Wer in fremder Umgebung lebt, die Sprache nicht versteht und nur schwer die üblichen Abläufe nachvollziehen kann, ist noch hilfloser, wenn plötzlich auch die gerade erlernten Regeln und Gewohnheiten nicht mehr gelten. Der Wegfall der letzten Routine ist für Familien, die sich ohnehin schwer zurechtfinden, noch belastender.

Beengte Wohnbedingungen, das Wegbrechen von Sozialkontakten tun ein Übriges. Und für Menschen, die traumatisierende Erfahrungen hinter sich haben und sich um die in der Heimat zurückgebliebenen Angehörigen sorgen, sind die mit der Pandemie verbundenen Ängste noch schwerer zu bewältigen.

Wilhelmshavener Zeitung von Ursula Grosse Bockhorn vom 9. April 2020