St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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14. Februar 2020

Weltfriedenstag in Wilhelmshaven mit Weihbischof Theising

Am Donnerstag, 13. Februar 2020, lud die katholische Militärseelsorge zum Gottesdienst und anschließenden Empfang anlässlich des Weltfriedenstages ein. Offizial und Weihbischof Wilfried Theising feierte ein Pontifikalamt in der Kirche St. Willehad.

Unter großer Anteilnahme von Soldatinnen und Soldaten der Standorte Wilhelmshaven, Oldenburg, Jever, Wittmund, Leer, Nordholz, Westerstede, Seedorf und Diepholz konnte nach achtjähriger Pause eine alte Tradition wiederbelebt werden. Weihbischof Theising war sichtlich erfreut, neben den Soldatinnen und Soldaten auch viele weitere Besucher in der gut gefüllten Kirche begrüßen zu dürfen.

Unter den circa 250 Besuchern war die heimische Einsatzflottille 2 durch viele Kommandeure und Kommandanten gut vertreten. Neben den offiziellen Vertretern vieler Bundeswehrstandorte und Einheiten, waren auch zahlreiche interessierte Soldaten angereist.

Das im Oktober 2019 neu aufgestellte Marinemusikkorps Wilhelmshaven unter der Leitung von Fregattenkapitän Prock gestaltete den Gottesdienst musikalisch mit.

„Bleibt in meiner Liebe“

Grundgedanke der Predigt des Weihbischofs war das Wort „Bleibt in meiner Liebe“ (Joh 15,9). Das „Bleiben“ sei ein zentrales Wort im Johannes-Evangelium. Der Herausforderung des Bleibens müsse man sich heute auch immer wieder stellen: Bleibe ich in der Kirche? Bleibe ich bei Jesus Christus? Auch für die Soldatinnen und Soldaten stelle sich die Frage nach dem Bleiben immer wieder: Bleiben neue Kameraden längerfristig? Bleibt der Standort erhalten? Bleibe ich hier oder werde ich bald schon wieder versetzt? Bleibt meine Partnerin/mein Partner bei mir? Und nicht zuletzt: Bleibt es beim Frieden?

Das Resümee mündete in der Überzeugung, dass in jedem Menschen Christus gegenwärtig sei, so dass wir ihn in jedem Mitmenschen begegnen. Deshalb sei der Einsatz für den Frieden aus christlicher Überzeugung immer notwendig, auch und gerade von den Soldatinnen und Soldaten.

Empfang im Gorch-Fock-Haus

Die Militärseelsorge begleite den oft herausfordernden Dienst sowohl in der Heimat als auch im Einsatz und stehe allen, unabhängig von Konfession oder Religion, offen.

Vertreter der Stadt und von verschiedenen Institutionen brachten durch ihre Anwesenheit die Verbundenheit mit Bundeswehr und Militärseelsorge zum Ausdruck.

Auch dank der gewohnt hervorragenden Bewirtung mit Gulaschsuppe, Kaffee und Kuchen kam unter den zahlreichen Gästen im Gorch-Fock-Haus schnell eine vertraute und familiäre Atmosphäre auf.

Die Ankündigung vom Leitenden Katholischen Militärdekan Msgr. Schadt, den Weltfriedenstag in Zukunft wieder jährlich mit Weihbischof Theising in Wilhelmshaven feiern zu wollen, traf überall auf großen Zuspruch.

Am Ende reisten alle froh und zufrieden wieder zurück in die Standorte in der sicheren Vorfreude, sich im nächsten Jahr wieder zum Weltfriedenstag in Wilhelmshaven zu treffen.

Thorsten Stemmer, katholischer Militärpfarrer

 

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung von Ursula Grosse Bockhorn vom 14. Februar 2020

Kirche steht an der Seite der Soldaten

Weihbischof Wilfried Theising bezeichnete internationale Bundeswehreinsätze als Friedensdienst. Soldaten gelte die Zusage Gottes, immer da zu sein, in besonderem Maße.

Die katholische Kirche steht an der Seite der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. Das bekräftigte Weihbischof Wilfried Theising gestern Mittag beim Empfang der Katholischen Militärseelsorge zum kirchlichen Weltfriedenstag, zu dem das Katholische Militärdekanat Kiel ins Gorch-Fock-Haus eingeladen hatte. Zuvor war in der St.-Willehad-Kirche im Beisein vieler Bundeswehr-Angehöriger ein Friedensgottesdienst gefeiert worden, der vom Marinemusikkorps Wilhelmshaven musikalisch gestaltet wurde. Theising und der Leitende Militärdekan Monsignore Rainer Schadt kündigten an, dass sie die Tradition der gemeinsamen Feier des Weltfriedenstages wieder aufleben lassen wollen und vereinbarten eine Wiederauflage bereits im kommenden Jahr.

In seiner Predigt hatte der Weihbischof hervorgehoben, dass die Zusage Jesu, auch in schwierigen Situationen immer da zu sein, besonders für Soldaten gelte. Zugleich sei der Friede die zentrale Zusage Gottes. Gott sei der Friede, „wenn er da ist, dann ist Frieden da“, so Theising.

In seiner kurzen Ansprache zum Empfang dankte der Weihbischof den Soldaten für ihren Dienst für das Gemeinwesen und die Gesellschaft. Wenn die Menschen in Deutschland nun schon eine so lange Zeit in Frieden leben könnten, dann hätten die Soldaten dazu einen großen Beitrag geleistet. Dies gelte auch heute unter anderen Schwerpunkten in der Arbeit der Bundeswehr.

Die Soldaten leisteten, teilweise unter Lebensgefahr, Friedensdienst in anderen Ländern. Sie zeigten in den Spannungsgebieten, dass es andere Möglichkeiten der Konfliktlösung gebe als die Gewalt.

Auch der Leitende Militärdekan Monsignore Rainer Schadt bezeichnete es als Aufgabe der Militärseelsorge, den Soldaten den Rücken zu stärken – und das keineswegs nur für Angehörige der eigenen Konfession. Das Militärdekanat Kiel ist zuständig für die Bundesländer Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein und Standorte in Mecklenburg-Vorpommern.

In diesem Bereich seien 60 000 Soldaten stationiert. Davon seien 5000 katholisch, 14 000 evangelisch, sagte Schadt, der unter den vielen Gästen seinen evangelischen Amtsbruder Armin Wenzel begrüßte. Demnächst werde auch ein jüdischer Militärrabbiner seinen Dienst aufnehmen. Bei der katholischen Kirche bedankte sich Schadt dafür, dass sie immer wieder Theologen für die Arbeit in der Militärseelsorge bereitstelle. Der Weihbischof räumte ein, dass das bei knapper werdenden Personalressourcen durchaus Probleme bereite. Die katholische Kirche nehme diese Aufgabe aber gerne wahr. Das bestätigte auch der Wilhelmshavener Militärpfarrer Torsten Stemmer. In Wilhelmshaven mache es Freude, Militärseelsorger zu sein.