22. März 2020
WGT - Gelebte Ökumene - globale Verantwortung
„Steh auf und geh!“
... lautete das Thema des Weltgebetstages 2020 aus Simbabwe, den die „Nordgemeinden“ in der koptisch orthodoxen Kirche St. Marien feierten.
Der Gottesdienst war gut besucht. Im Mittelpunkt stand die Heilung des Kranken, zu dem Jesus sagt: „Steh auf! Nimm deine Matte und geh!“ (Joh.5). Die Simbabwerinnen bezogen diese Aufforderung zunächst auf sich. Sie stehen auf nach der 38 jährigen Diktatur. Sie fordern uns auf, ebenso auf Jesu Zusage „steh auf und geh“ zu vertrauen; denn damit öffnet Gott uns jeden Tag neu Wege zur persönlichen und gesellschaftlichen Veränderung, auch in der Corona-Krise.
Wir hörten im WGTs-Gottesdienst ein Interview über den Alltag der Frauen in Simbabwe, persönliche Gespräche der Simbabwerinnen auf einer Freundschaftsbank, sangen mit dem Gospelchor St. Martin und erlebten ein Anspiel mit Kindern, das die afrikanische Lebensphilosophie „Ubuntu“ verdeutlichte. Es ist die Grundhaltung, mit wechselseitigem Respekt, Achtung der Menschenwürde, dem Bestreben nach einer friedlichen Gesellschaft und dem Glauben an ein universelles Band des Teilens. Die Kinder erklärten es mit den Worten: „Wie kann einer von uns froh sein, wenn alle anderen traurig sind?“
Mit unserer WGTs-Kollekte, die ca. 565 Euro erbrachte, unterstützen wir „Ubuntu“, ein Zeichen der Hoffnung auf Veränderung und Aufbruch in eine bessere Zukunft.
Christa Hugenberg
Gebetskette gegen das Virus
Viele von uns haben längst begriffen und in diesen schwierigen Tagen und Wochen Solidarität mit anderen gezeigt:
- kaufen ein für andere, schenken anderen ein gutes Wort oder andere gute Taten und bleiben zuhause.
Vor über 100 Jahren begann die WGTs-Bewegung. Wir möchten Sie einladen, uns zusammenzuschließen:
Lassen Sie uns diese Wochen eine weltumspannende Gebetskette aufbauen, die zeigt,
dass wir zwar physischen Abstand halten, aber dass uns nichts voneinander trennen kann; dass wir uns als Frauen des Weltgebetstags gedanklich jeden Freitag die Hände reichen rund um den Globus und online um den Virus der Solidarität und des Gebets gegen das Coronavirus einzusetzen.
Wir erhalten aus aller Welt Nachrichten, wie vor Ort auf die Corona-Pandemie reagiert wird.
Simbabwe
In Simbabwe gehen unsere Partnerorganisationen dazu über, überwiegend von zuhause aus zu arbeiten. Dass hier zuerst Maßnahmen ergriffen werden, hängt vermutlich auch damit zusammen, dass es hier die meisten (nachgewiesenen) Fälle auf dem Kontinent gibt. Unsere Afrikareferentin berichtet, sie habe bis vor kurzem den Eindruck gehabt, man wiege sich in vielen afrikanischen Ländern in Sicherheit, dass das Virus an ihnen vorbeigehe. Dies habe sich aber spätestens diese Woche geändert.
Südafrika
Eine Partnerorganisation in Südafrika, die vorwiegend mit Migranten und Migrantinnen arbeitet, berichtet, dass sich bereits jetzt eine immense humanitäre Krise anbahne. In den überfüllten Quartieren in den Armenvierteln sei es praktisch unmöglich, die verordnete soziale Distanz einzuhalten, um Ansteckungen zu vermeiden. Viele Familien leben von Almosen und Tagelöhner-Arbeit, d. h. sie haben aufgrund der Ausgangssperre kein Einkommen mehr, sie hungern. In dieser Situation hat kaum jemand einen Blick für die Sorgen und Nöte der Kinder. Deshalb hat die Partnerorganisation begonnen, für sie regelmäßige Spiel- und Bewegungsangebote zu organisieren, um ihrem Bedürfnis nach Sicherheit und verlässlicher Zuneigung so gut es eben geht gerecht zu werden.
Schon jetzt leuchtet das Motto „Worauf bauen wir?" des WGTs 2021 in Vanuatu wie ein Licht am Ende des Tunnels:
„Worauf bauen wir?“ Was ist wirklich wichtig? Was gibt uns Halt?
Ein Gebet rund um die Uhr, rund um den Globus, Solidarität von und mit Frauen weltweit – das bewegt uns seit über hundert Jahren. Darauf bauen wir und wir glauben fest: das trägt!
Bleiben Sie gesund
Dr. Irene Tokarski
im Namen der Geschäftsstelle des Weltgebetstags der Frauen – Deutsches Komitee e. V
(Auszug aus dem aktuellen Newsletter des deutschen WGTs- Komitees)