Die App sagt: Morgen ist es soweit. Dann kommt mein Paket. Ich war auf Ebay und habe etwas gefunden, nach dem ich schon lange immer mal wieder gesucht habe.

Vorfreude!

Ich kann mich noch gut an meinen ersten Ebay-Deal erinnern.

Eine gebrauchte Stereoanlage. Mit 3fach CD-Wechsler. Es war mein allererster Online-Kauf und ich war total nervös. 3…2…1…meins.

Heute schmunzle ich darüber.

Die Technik hat sich überlebt und Online-Shopping ist für mich normal geworden. Ich weiß, das sollte es nicht. Aber ich freue mich, wenn ich wie jetzt etwas lange Gesuchtes finde, oder etwas anbieten kann, was bei mir nur Staub ansetzt.

Bei meinem letzten Umzug habe ich über die Plattform vieles verschenkt.

Erstaunlich fand ich, dass das Gefühl danach - ohne Geld in der Hand - noch besser war, als wenn ich was verkauft habe.

Das Lachen in den Augen der jungen Eltern, die eine kleine Sitzgarnitur für die Kinder suchten und diese einfach mitnehmen konnten.

Das war so groß.

„Geben ist seliger als nehmen.“ (Apg 20,35) Biblische Alltagsweisheit.

Das ist nicht unbedingt Großzügigkeit, sondern einer Haltung.

An was klammere ich mich?

An was mache ich mich fest?

Und was von dem, was ich besitze, gehört mir wirklich?

Wenn ich annehme, dass alles, was ich mir erarbeitet habe und was ich besitze, ein Geschenk Gottes ist und ich es „nur“ verwalten darf, ändert sich etwas.

Ich kann leichter loslassen, weiterschenken und ich habe die Hände frei, um mich neu beschenken zu lassen.

Noch eine biblische Alltagsweisheit: „Freigebige werden immer reicher, der Geizhals spart sich arm.“ (Spr 11,24) Paradox.