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Akutes Trauma verlangt Mitarbeitern einiges ab

Ukraine Krieg - Wohlfahrtsverbände stehen Geflüchteten mit Beratung und anderen Angeboten zur Seite

Ein neues Land, eine fremde Sprache. Zudem spielen sich im Kopf zahlreiche Bilder und Eindrücke vom Krieg ab, der gerade in ihrer Heimat herrscht. „Die Flüchtlinge aus der Ukraine haben ein akutes Kriegstrauma. Entsprechend hoch ist der Bedarf an Gesprächen, Beratungen und Hilfe“, fasste Hilke Schwarting-Boer, Geschäftsführerin Diakonisches Werk Friesland-Wilhelmshaven, gestern im Zuge eines Pressegesprächs zusammen.

Die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände in Wilhelmshaven setzt mit verschiedenen Angeboten dort an und hilft, wo es geht – auch bei der Bewältigung der fürchterlichen Erlebnisse. „Das ist für unsere Mitarbeiter mental und psychisch ziemlich belastend“, sagte Schwarting-Boer.

Den Menschen soll eine möglichst angenehme Lebenssituation geboten werden. Dabei unterstützen die Migrationsberatungsstellen, das Nachbarschaftsbüro der Diakonie sowie die Integrationslotsen der Caritas, aber auch die vielen Ehrenamtlichen, die sich einbringen. „Ohne sie wäre das, was wir realisieren, nicht machbar“, sagte Caritas-Geschäftsführer Alexander Witton.

Zu Beginn des Krieges sei den Wohlfahrtsverbänden bewusst gewesen, dass einiges auf die Jadestadt zukommen könnte. „Wir wollten den Geflüchteten schnellstens alle wesentlichen Informationen zukommen lassen, die für den Start in Wilhelmshaven benötigt werden“, so Witton. Dafür hat die Caritas „Starter-Kits“ gepackt, in der in einer Broschüre in ukrainischer Sprache auch Kontaktdaten von Ämtern, Einrichtungen und Anlaufstellen gelistet sind. Auch Gutscheine für den Möbeldienst der Diakonie und Informationen über die Kleiderkammer der Caritas, in der ukrainische Kinder gratis mit Kleidung versorgt werden, sind enthalten.

Die Gemeinnützige Gesellschaft für paritätische Sozialarbeit (GPS) hat ebenfalls Hilfsangebote erarbeitet. „Hinzu kommt, dass wir im Fall der Fälle kurzfristig zehn bis zwölf Menschen mit Behinderung in unseren Räumen aufnehmen könnten“, erklärte GPS-Geschäftsführer Klaus Puschmann. Über Fördermittel der „Aktion Mensch“ konnte eine Vollzeitstelle zur Koordination von Geflüchteten mit Behinderungen eingerichtet werden. Und um bei Anträgen einen Ansprechpartner an der Seite zu haben, werden über die Freiwilligenagentur Behördenbegleiter geschult. Die Familienzentren bieten mit dem „Café & Treff“ eine niedrigschwellige Anlaufstelle, wo sich Geflüchtete austauschen können.

Den Beteiligten, neben Caritas, Diakonie und GPS zählen auch das Deutsche Rote Kreuz und die Awo dazu, ist klar, dass die Notlage noch nicht vorbei ist. „Grund genug, dass unser Krisenstab in Kooperation mit der Stadt erweitert wurde und ein breites Spektrum die Aufgaben angeht“, so Witton.

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung vom 10.Mai 2022