Bronzekreuz ist zurück im Klinikum
Wie das Diebesgut wieder an seinen Platz kam – Polizei ermittelt weiter
© WZ-Foto: Björn Lübbe
Krankenhausseelsorgerin Petra Czeppat (v. li.), Dechant Andreas Bolten sowie Polizeioberkommissar und -pressesprecher Ole Peuckert zeigten sich glücklich, das Kreuz wieder an Ort und Stelle platzieren zu können.
Da fielen die Menschen im Klinikum beinahe vom Glauben ab: Das Bronzekreuz mit eingelassenem Bergkristall, welches schon seit mehr als 25 Jahren im Gebetsraum gestanden hat, wurde, wie berichtet, gestohlen.
Doch nur einen Tag nachdem der Diebstahl vergangenen Donnerstag öffentlich gemacht wurde, hatte die Suche ein schnelles Ende gefunden.
Pfarrer Andreas Bolten von der St.-Willehad-Gemeinde sah in der Freitag-Ausgabe der Wilhelmshavener Zeitung, dass das Kreuz als gestohlen gilt – und rief die Polizei an. „Wie es der Zufall will, habe ich dieses Kreuz erst vor Kurzem gekauft“, erzählte er am Montag im Zuge eines Vor-Ort-Termins, als das Kreuz wieder an seinen angestammten Platz zurückgebracht wurde.
Diebesgut - Schrottplätze
„Leider ist es nicht selten, dass sakrale Gegenstände aus Kirchen oder von Friedhöfen entwendet werden. Entsprechend haben wir Zugang zu Schrottplätzen, um uns dort nach vermeintlichem Diebesgut umzuschauen“, so der Dechant. Und auf einem dieser Plätze habe einer seiner Mitarbeiter jenes Bronzekreuz gesehen – allerdings noch, bevor es als gestohlen galt. Offenbar hatte es dort jemand verkauft.
Wertschätzung für Kreuze
„Ich habe als Pfarrer eine hohe Wertschätzung für Kreuze und wollte es aus eigenem Interesse retten und habe es dem Händler abgekauft. Ich habe mich danach noch bei einem Kollegen erkundigt, ob ihm bekannt ist, wo es herstammen könnte – doch auch er wusste nichts.“ Und dann die Meldung in der WZ, dass dieses Kreuz zwischen dem 22. und 29. Januar 2023 aus dem Klinikum gestohlen worden sei.
„Wir sind sehr glücklich, dass es jetzt wieder an seinem Platz ist und das alternative Holzkreuz wieder weichen kann“, sagte Krankenhausseelsorgerin Petra Czeppat. Dass es zu dem Diebstahl kam, habe im Haus für „große Empörung“ gesorgt. Der ideelle Wert sei enorm hoch. Deshalb sei die Tat so verwerflich, meinte Czeppat.
Enorme Bedeutung
Denn: Bedenkt man, für wie viele Menschen es eine enorme Bedeutung hat und setzt es mit dem Preis, den der Pfarrer für den Materialwert gezahlt hat (Bolten: „Ich habe es für 30 Euro käuflich erworben.“), wird das Risiko, das der Dieb eingegangen ist, umso unverständlicher .
Ermittlungen
Für Oberkommissar Ole Peuckert, Pressesprecher der Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland, zeugt die Tat von Dreistigkeit. „Auch wenn das Kreuz jetzt glücklicherweise wieder da ist, laufen die Ermittlungen natürlich weiter.“ Hinweise nimmt die Polizei entgegen unter T 0 44 21/ 9420.