Ich sehe durch das Fenster und sehe unseren Austernfischer, der jedes Jahr von neuem her kommt.

Ob er etwas von „Corona“ ahnt?

Nein, er lässt sich nicht beirren, auch nicht von dem fließenden Verkehr, der inzwischen wieder stärker geworden ist. Er läuft auf dem Zwischenstreifen – links und rechts fahren die Autos – und er pickt seine Körner, und zwischendurch gibt er seine Laute von sich.

Solche Bilder machen mir Mut, und ich denke an Menschen, die ähnlich mit der Situation umgehen.

Kürzlich, als ich eine bekannte ältere Frau im Pflegeheim anrief, war ich erstaunt, wie zufrieden und zuversichtlich sie war und reagierte, obwohl sie doch manche Einschränkungen durch Corona hinnehmen muss.

Ja, das finde ich Mut machend, wenn Mitmenschen trotz andauernder Corona-Pandemie froh und dankbar sind für alles, was es noch an Schönem gibt.

Zum Beispiel:  In der Natur blüht es und wächst, die Vögel zwitschern. Nicht jammern oder klagen, sondern einen Blick haben für die vielen Menschen, die diese Dinge nicht sehen können, und dann für alles Schöne danken! 

Und außerdem, im Gebet kann man immer Kraft schöpfen und miteinander verbunden sein.

Schwester M. Elistraud

 

(Dieser Artikel ist am 2. Juli 2020 „Mut machen in der Corona-Krise" erschienen, unter der Überschrift  „Der Austernfischer und meine Bekannte": WZ und die Kirchengemeinden machen diese gemeinsame Aktion. Die Impulse erscheinen an jedem WZ-Erscheinungstag)