St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

Navigationsmenüs (Bischöflich Münstersches Offizialat)

9. Juni 2020

Viele Engel sind unterwegs!

Mittags, 12 Uhr bei uns im Pfarrhaus: eine Glocke ertönt! Gleichzeitig läuten die Kirchenglocken.

Das ist für uns im Haus das akustische Zeichen zum gemeinsamen Gebet. Es ist eine alte Tradition der Kirche, zu den Tagzeiten, morgens, mittags und abends zu beten, jeweils zur sechsten Stunde.

„Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft“, „und sie empfing vom Heiligen Geist“ wird als Auftakt im Wechsel gebetet. „Angelus-Gebet“ wird dieses Gebet genannt. Können auch heute Engel noch Frohmachendes vollbringen?

Jeder und jede, die mich froh macht oder Mut macht, ist doch ein Engel. Ein lächelnder Gruß, ein aufrichtiger Dank, ein aufmerksames Zuhören, ein überraschendes Helfen – das hat Engelhaftes an sich. In dieser Zeit sind viele Engel unterwegs.

Wir kennen sie: Reinigungskraft, Erzieherin, Arzt, Busfahrerin, Mitarbeiter . . . Diese Dienste dürfen wir annehmen und in Anspruch nehmen. Das macht mich dankbar. Maria war dankbar, dass Gott auf sie geschaut hat. Allzuleicht wird man vergessen oder vergisst man.

Mir macht es Mut, dass wir im Pfarrhaus gemeinsam beten können.

Seit Monaten schließen wir ein Gebet um die Corona-Sorgen an. Darin sind die Kranken und die heutigen Engel mitbedacht, begleitet vom Licht einer Osterkerze.

In dem alten Western „Zwölf Uhr mittags“ muss einer gegen eine Überzahl antreten. Das Gefühl habe ich Gottseidank nicht.

Pfarrer Andreas Bolten

 

(Dieser Artikel ist am 10. Juni 2020 "Mut machen in der Corona-Krise" erschienen, unter der Überschrift „Zwölf Uhr mittags": Wilhelmshavener Zeitung und die Kirchengemeinden machen diese gemeinsame Aktion. Die Impulse erscheinen an jedem WZ-Erscheinungstag)