St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

Navigationsmenüs (Bischöflich Münstersches Offizialat)

Region setzt Zeichen für Respekt

Kundgebung mit mehr als 650 Menschen auf dem Platz im Sportforum

Mehr als 650 Menschen folgten gestern dem Aufruf von Pastor Frank Moritz und kamen zur Kundgebung für mehr Anstand und Respekt gegenüber Einsatzkräften und Ehrenamtlichen ins Sportforum. „Die schweigende Mehrheit bekommt ein Gesicht. Wir sind viele“, sagte Moritz, der als Notfallseelsorger auch Ideengeber der Veranstaltung ist, zu der die Stadt Wilhelmshaven und der Landkreis Friesland am „Tag des Respekts“ aufgerufen hatten.

Es könne nicht sein, dass Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehren und den Hilfsorganisationen, Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, bei der Bundeswehr oder in Krankenhäusern bei ihrem Wirken angepöbelt, angegriffen oder diffamiert werden.

Eine Bedrohung oder Diffamierung von ehrenamtlichen Helfern, Mandats- und Amtsträgern sei „abscheulich und nicht mehr tolerierbar“, sagte Matthias Wunderling-Weilbier, Staatssekretär des Niedersächsischen Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung.

Man müsse Respekt aktiv zeigen, sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller (Varel). Respekt zu zeigen sei gelebte Würde, Menschenrecht und Bürgerpflicht zugleich, so Siemtje Möller.

Die Abgeordnete erinnerte an die Ehrung der drei Polizisten im Bundestag, die die Erstürmung des Reichstages einige Corona-Leugner und Gegner der Schutzmaßnahmen gerade noch verhindert hätten. „Alle Fraktionen sind aufgestanden und haben den Polizisten ihren Respekt gezollt. Respekt zeigt man, wenn man aufsteht.“ Nur die Abgeordneten, die rechts außen im Plenum sitzen, seien sitzen geblieben, sagte Möller in Richtung der AfD, ohne die Partei zu nennen.

Wilhelmshavens OB Carsten Feist wies darauf hin, dass es in der Region rund 50 000 Menschen gibt, die ehrenamtlich tätig sind – und die mit ihrem Einsatz dafür sorgen, dass das Gemeinwesen Tag für Tag funktioniert.

Feist fügte hinzu, dass er häufig den Satz höre: „Das wird man wohl sagen dürfen!“. „Respektlosigkeit ist kein Bestandteil von Meinungsfreiheit“, stellte Feist aber klar.

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung von Maik Michalski vom 19. September 2020