Am Samstag, den 19. September 2020, fand der World Cleanup Day statt. Dies ist ein internationaler Projekttag, an dem jedes Jahr in 180 Ländern „aufgeräumt“ wird.

In vielen Aktionen wird an diesem Tag an unterschiedlichsten Orten achtlos beseitigter Abfall und Plastikmüll gesammelt und sachgerecht entsorgt.

Wir waren als Franziskusschule mit einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern der 6a, einem Team des Haven 84 und weiteren Freiwilligen dabei.

An unserem Aktionsort, dem Banter See, haben wir Abschnitte des Uferbereichs von Müll befreit.

Highlight des Tages war der Tauchgang unseres Hausmeisters, Herrn Gundlach, der mit einem Kollegen Müll vom Grund des Sees an die Oberfläche gebracht hat.

Wir haben nicht schlecht gestaunt, was dort alles zutage kam!

Zum Schluss der Aktion konnten wir auch noch selbst mit einem Bergemagnet Einiges aus dem See „fischen“.

„Das hat sich ja gelohnt!“ Fast zehn Fahrräder, ein Roller, Autoreifen, viele defekte Stühle und etliche Grills, ein Feuerlöscher, ein Metallzaunelement und vieles mehr türmten sich am Ende an Land. Nach einer Stunde Tauchzeit staunten Ingo Gundlach und Dennis Post nicht schlecht, was sie da aus etwa sechs Meter Tiefe vom Grund des Banter See gesammelt hatten. Dazu kamen noch mehrere Netze voller Kleinteile.

Und in einem Netz entdeckte der elfjährige Felipe sogar eine Damengeldbörse. Wie sich herausstellte, fanden sich darin noch Führerschein und weitere Karten einer jungen Frau. Das alles soll nun der Polizei übergeben werden.

Am flacheren Wasserzugang fischen Miko (13), „Cäci“-Schüler Don (10) und die elfjährige Leni mit einem starken Magneten an einem Seil nach Eisenteilen. „Bislang haben wir nur kleine Teile gefunden“ , sagt Leni. Fleißig angepackt haben Samstag etliche kleine und große Helfer am „World Cleanup Day“. Weltweit beteiligen sich Menschen daran, die Umwelt von Verschmutzungen und Plastikmüll zu befreien.

Der 55-jährige Hobbytaucher Ingo Gundlach ist Hausmeister an der Franziskusschule und hatte die Idee zur Gemeinschaftsaktion entlang der rostigen Spundwand unweit der Flussseeschwalben-Brutinsel. „Im Herbst 2019 habe ich an dieser Stelle für die Stadt zwei Müllbehälter mit aus dem Wasser geholt, die irgendwer da hinein geworfen hatte – dabei habe ich unten schon das eine oder andere Rad entdeckt“, erklärt er. „Und ich weiß, dass in diesem Bereich viel gefeiert wird. Deshalb haben Dennis und ich jetzt hier getaucht.“

Gleich zwei Geburtstagskinder ließen sich nicht vom Müllsammeln abhalten: Taucher Dennis Post feierte am Samstag seinen 36. Geburtstag und der Schüler Miko wurde 13. Mit zwei kleinen Kuchen nebst Kerzen zeigte sich Britta Selle, Klassenlehrerin der 6a, darauf bestens vorbereitet. „Wir wollten die Gruppe bewusst klein halten, damit es sicherer ist“, erklärt sie die wenigen teilnehmenden Schüler an diesem Tag.

Auch das Wattenmeer Besucherzentrum hatte sich mit einer kleinen Gruppe am Aktionstag beteiligt und über die Folgen des Mülls gerade für die Meeresumwelt gesprochen. Laut Dr. Monika Wahsner, Leiterin der Bildungsarbeit, wurden am Deich zwischen Besucherzentrum und Helgolandkai sowie auf dem Rückweg an der Straße rund vier Kilo Müll eingesammelt: „Neben einem schwereren Metallstück waren es überwiegend Zigarettenkippen.“

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung von Michael Halama vom 21. September 2020