St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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Die neun ökumenischen Friedensgebete für die Ukraine bis Ostern

Dienstag, den 12. April 2022 | Das neunte ökumenische Friedensgebet für die Ukraine #StopptdenKrieg

Die Friedensgebete werden getragen von den Gemeinden der St. Willehad-Gemeinde, der Neuapostolischen Kirche, der Banter Kirche und der Luther-Kirche, der Caritas im Dekanat Wilhelmshaven, dem Diakonischen Werk Friesland-Wilhelmshaven und dem Rogate-Kloster Sankt Michael.

Ort: St. Willehad Kirche, Bremer Straße 53, Wilhelmshaven.
Termin: 12. April 2022 | 18 Uhr

Liturgie: Pastorin Doris Möllenberg (Lutherkiche), Priester Marcel Beutz (Neuapostolische Kirche) und Pfarrer Andreas Bolten (St. Willehad Gemeinde)

Alexander Witton (Caritas im Dekanat Wilhelmshaven) 

Friedensgebet | Lied: Diakon Dr. Roushdy Tadros Michael und ein Gemeindechor von St. Maria und St. Mauritius (Koptisch-orthodoxe Kirchengemeinde) singen Teile aus der orthodoxen Liturgie. 

Orgel: Kirchenmusiker Florian Bargen 

Spende: Es wurd eine Kollekte für die Ukraine-Nothilfe in Wilhelmshaven am Ausgang in der St. Willehad Kirche gesammelt.

Keine Onlineübertragung!

 

Dienstag, den 5. April 2022 | Das achte ökumenische Friedensgebet für die Ukraine #StopptdenKrieg

Die Friedensgebete werden getragen von den Gemeinden der St. Willehad-Gemeinde, der Neuapostolischen Kirche, der Banter Kirche und der Luther-Kirche, der Caritas im Dekanat Wilhelmshaven, dem Diakonischen Werk Friesland-Wilhelmshaven und dem Rogate-Kloster Sankt Michael.

Ort: St. Willehad Kirche, Bremer Straße 53, Wilhelmshaven.
Termin: 29. März 2022 | 18 Uhr

Intervention: Ratsherr Martin Ehlers (CDU Wilhelmshaven). Im Friedensgebet werden Pastor Frank Moritz und Ratsherr Martin Ehlers Landtagskandidat in „Interventions“-Ansprachen auf die aktuelle Entwicklung im Ukraine-Krieg eingehen.

Liturgie: Pastor Frank Moritz (Banter Kirche), Kaplan George Thomas (Sankt Willehad) und Br. Franziskus (Rogate-Kloster).

Lesung: Monika Stamm (Caritas Wilhelmshaven) 

Friedensgebet | Lied: Diakon Dr. Roushdy Tadros Michael und ein Gemeindechor von St. Maria und St. Mauritius (Koptisch-orthodoxe Kirchengemeinde) singen Teile aus der orthodoxen Liturgie. 

Orgel: Kirchenmusiker Florian Bargen

Spende: Die Kollekte wurde für die Ukraine-Nothilfe in Wilhelmshaven am Ausgang in der St. Willehad Kirche gesammelt.

Keine Onlineübertragung!

Martin Ehlers: Wir sind nicht tatenlos. Aber, haben wir genug getan?

Es ist Krieg mitten in Europa. Mitten unter uns geschieht das Unfassbare. Russland überfällt die Ukraine. Russland zieht über Monate hinweg Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammen. Die Warnungen sind nicht zu übersehen. Die westlichen Demokratien versuchen auf allen diplomatischen Kanälen, Putin zum Truppenabzug zu bewegen.

Wir sind nicht tatenlos. Aber, haben wir genug getan?

Vier Tage nach dem Ende der Olympischen Winterspiele am 24. Februar 2022 greift Russland die Ukraine trotz aller diplomatischen Bemühungen an. Wir sind am Morgen des 24. Februar in einer Welt aufgewacht, die Putin so wollte, die wir aber nicht wahrhaben wollten. Westliche Demokratien beginnen, der Ukraine Waffen zu liefern. Panzerfäuste, Flugabwehrwaffen, Maschinengewehre, Helme, Schutzwesten und Sanitätsmaterial.

Wir sind nicht tatenlos. Aber, haben wir genug getan?

Putin droht der NATO mit nie dagewesenen Konsequenzen, wenn sie der Ukraine militärisch beisteht. Die westlichen Demokratien verhängen Sanktionen gegen Russland. Die Ukraine erhält wirtschaftliche Hilfen. Der Westen schließt aber eine militärische Beteiligung bei der Verteidigung der Ukraine kategorisch aus. Aus Angst vor Putins Drohkulisse will der Westen nicht provozieren.

Wir sind nicht tatenlos. Aber, haben wir genug getan?

Russland führt einen Krieg gegen Städte. Wohnviertel, Krankenhäuser, Schulen und die technische Infrastruktur wie Gas-, Wasser und Stromleitungen werden angegriffen. Zivile menschliche Opfer werden dabei in die Angriffe einbezogen. Die Staaten in West- und Mitteleuropa nehmen Millionen geflüchteter Ukrainerinnen und Ukrainer, darunter viele Kinder auf. Ein schier unendlich großes Engagement von Helferinnen und Helfern ist für die verzweifelten Menschen aus der Ukraine da, um ein kleines Licht in dieser Dunkelheit zu spenden.

Wir sind nicht tatenlos. Aber, haben wir genug getan?

An dieser Stelle danke ich aber ausdrücklich den vielen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helferinnen und Helfern, die bei der Feuerwehr, dem THW, den Wohlfahrtsverbänden, der Stadt Wilhelmshaven sowie den ungezählten privaten Initiativen alles tun, um die bei strandenden Menschen aus der Ukraine aufzufangen.

Seit sechs Wochen herrscht Krieg in der Ukraine. In den vergangenen Tagen erreichen uns verstörende Bilder von ermordeten, zum Teil gefesselten Frauen, Männern und Kindern aus der Stadt Butscha. Am Straßenrand liegen Leichen, Massengräber mit Frauen, Männern und Kindern wurden entdeckt. Die westlichen Staaten erhöhen den Druck auf Russland, liefern noch mehr Waffen an die Ukrainer, weisen russische Diplomaten aus und kündigen schärfere Sanktionen an.

Wir sind nicht tatenlos. Aber, haben wir genug getan?

Russland führt einen Vernichtungskrieg. Für Putins Armee sind Zivilisten ein militärisches Ziel. Mariupol wird völkerrechtswidrig ausgehungert und bombardiert. Die Vernichtung der Ukraine ist das Ziel. Die gesamte Bandbreite von Kriegsverbrechen geschieht vor unseren Augen in Europa. Politiker der westlichen Welt sprechen davon, dass Rote Linien überschritten wurden. Die führenden Politiker aus NATO und EU treffen sich.

Wir sind nicht tatenlos. Aber, tun wir das Richtige?

Die Hoffnungslosigkeit der Menschen wird immer größer. Viele von uns haben Geld gespendet, vielleicht haben sie auch Geflohene aufgenommen oder haben versucht, einem Menschen aus der Ukraine Trost zu spenden. Wir demonstrieren zu Hunderttausenden für den Frieden und versammeln uns zu Gebeten.

Wir sind nicht tatenlos. Aber, haben wir genug getan?

Der nächste Putin wartet schon und schaut genau, wie die freie Welt in dem Kampf der Ukraine um Freiheit, Unabhängigkeit und Demokratie agiert und wo unsere Schwächen sind.

Wir brauchen jetzt Mut, unser Land auf große Kraftanstrengungen vorzubereiten. Was muss noch passieren, dass wir aus unserer Komfortzone herauskommen.

Vor diesem Hintergrund ist ein von mir in Bezug auf die Ukraine abgewandeltes Zitat von Ernst Reuter aus dem Jahre 1948 zum Zeitpunkt der Berlinblockade durch die Sowjetunion in den Sinn gekommen: „Ihr Völker der Welt schaut auf dieses Land und schaut auf dieses Volk und erkennt, dass ihr dieses Land und dieses Volk nicht preisgeben könnt und nicht preisgeben dürft.“ Damit rief er der freien Welt zu, ihr dürft uns nicht im Stich lassen! Die Ukraine braucht jede Unterstützung, die die Gemeinschaft der freien und demokratischen Staaten leisten kann. Die Menschen brauchen die Unterstützung, die jeder einzelne von uns leisten kann. Wir dürfen die Ukraine nicht im Stich lassen.

Das gilt heute, das galt aber schon vor sechs Wochen und das gilt auch in Zukunft. Das unermessliche Leid der Ukraine mahnt uns.

Wir sind nicht tatenlos. Aber, tun wir genug? Ich bin nicht tatenlos. Aber, tue ich genug?

Martin Ehlers, Ratsherr und Vorsitzender der CDU Wilhelmshaven, am 5. April 2022 im ökumenischen Friedensgebet anlässlich des Überfalls Russlands auf die Ukraine in der Sankt Willehad Kirche zu Wilhelmshaven.

Dienstag, den 29. März 2022 | Das siebente ökumenische Friedensgebet für die Ukraine #StopptdenKrieg

Die Friedensandachten werden getragen von den Gemeinden der St. Willehad-Kirche, der Neuapostolischen Kirche, der Banter Kirche, der Luther-Kirche, der Caritas im Dekanat Wilhelmshaven, dem Diakonischen Werk Friesland-Wilhelmshaven und dem Rogate-Kloster Sankt Michael am Standort Wilhelmshaven.

Ort: St. Willehad Kirche, Bremer Straße 53, Wilhelmshaven.
Termin: 29. März 2022 | 18 Uhr

Am Friedensgebet nehmen teil:

Liturgie: Dechant Andreas Bolten (Sankt Willehad), Priester Gerrit Junge (Neuapostolische Kirche), Pfarrer Meik Barwisch (Alt-Katholische Gemeinde Wilhelmshaven) und Br. Franziskus (Rogate-Kloster).

Lesung wurde von Tommaso Ippoliti in italienischer Sprache vorgetragen.

Intervention: Alina Osterkamp (Diakonie Friesland-Wilhelmshaven)

Das ökumenische Ukraine-Friedensgebet am Dienstag, 29. März 2022 greift die ersten Erfahrungen auf, die nach Wilhelmshaven geflüchtete Menschen machen. Die Mitarbeitenden der mobilen Gemeinwesenarbeit der Diakonie Friesland-Wilhelmshaven, Alina Osterkamp und Tommaso Ippoliti, berichteten in einer Intervention von ihrer Arbeit. Beide arbeiten seit Kriegsbeginn im Auftrag und enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung im Schwerpunkt in der lokalen Hilfe für aus der Ukraine-Geflüchtete. Als Ansprechpartner beantworten sie erste drängende Fragen, suchen und begleiten in die Unterkünfte, organisieren Erstausstattungen von Wohnungen und vermitteln medizinische Hilfen. Bruder Franziskus leitet das Team der Gemeinwesendiakonie aus dem Nachbarschaftsbüro Tonndeich-Südstadt in der Gökerstraße 96.

Friedensgebet | Lied: Diakon Dr. Michael Roushdy und Gemeindechor von St. Maria und St. Mauritius (Koptisch-orthodoxe Kirchengemeinde Wilhelmshaven).

Orgel: Kirchenmusiker Florian Bargen

Spende: Die Kollekte wurde für die Ukraine-Nothilfe in Wilhelmshaven am Ausgang in der St. Willehad Kirche gesammelt.

Das Gebet wurde live über den Youtube-Kanal der St. Willehad Gemeinde gestreamt und ist hier dokumentiert:

 

Dienstag, den 22. März 2022 | Das sechste ökumenische Friedensgebet für die Ukraine #StopptdenKrieg

Die Friedensgebete werden getragen von der St. Willehad Gemeinde, der Neuapostolischen Gemeinde Wilhelmshaven, der Caritas Wilhelmshaven, dem Diakonischen Werk Friesland-Wilhelmshaven, Banter Kirche, der Luther-Kirche und dem Rogate-Kloster Sankt Michael.

Ort: St. Willehad Kirche, Bremer Straße 53, Wilhelmshaven.
Termin: 22. März 2022 | 18 Uhr

Am Friedensgebet nahmen teil:

Stadt Wilhelmshaven: Uwe Reese (Der Alterspräsident des Rates der Stadt Wilhelmshaven)

Liturgie: Pfarrer em. Holger Kintzinger (Sankt Willehad), Bezirksevangelist Eike Rosentreter (Neuapostolische Kirche Wilhelmshaven) und Bruder Franziskus (Rogate-Kloster).

Intervention: Pastorin Doris Möllenberg (Lutherkirche). war nicht dabei. Texte wurde von Bruder Franziskus verlesen.

Friedensgebet | Lied: Diakon Dr. Michael Roushdy und Gemeindechor von St. Maria und St. Mauritius (Koptisch-orthodoxe Kirchengemeinde Wilhelmshaven). Die Firedensfürbitten wurden von Kindern der Koptisch-orthodoxe Kirchengemeinde Wilhelmshaven vorgetragen.

Orgel: Herr Pude (Neuapostolische Kirche Wilhelmshaven) und Gesangsensemble.

Das Gebet wurde live über den Youtube-Kanal der St. Willehad-Gemeinde gestreamt und ist hier dokumentiert:

Uwe Reese: Die Welt läßt die Ukraine nicht im Stich 

„Moskau verlangt die Dardanellen„, „Anhaltend schwere Kämpfe von Ungarn bis Kurland„, „USA-Frontverläufe haben sich um das Dreifache erhöht„, „Ungeheure Feindbelastung durch den Mehrfrontenkrieg„, „Moskau inszeniert eine Kabinettskrise in Frankreich„, so die Schlagzeilen aus einer Zeitung für Wilhelmshaven und für das alte Amt Jever am 22. März 1945 also kurz vor Ende des 2. Weltkrieges.

„Ukraine kämpft weiter um Mariupol„, „Russland Angriff auf die Ukraine„, „Tausende Soldaten in der Stadt„, „Millionen Flüchtlinge„, „Gesamte Infrastruktur zerstört„, „Deutschland stellt neue EU-Eingreiftruppe„, heißt es 77 Jahre später in der heutigen Ausgabe der „Wilhelmshavener Zeitung“.

Ich habe mir nicht vorstellen können und Sie vermutlich auch nicht, solche Schlagzeilen im 21. Jahrhundert lesen zu müssen. Geschichte wiederholt sich ganz offensichtlich. Haben wir uns in der Europäischen Union einfach zu sicher gefühlt?

Kriege, die waren weit weg, fanden in Korea, Vietnam, auf dem Balkan und in jüngster Zeit in Syrien und Afghanistan statt. Seit dem  24. Februar 2022 ist der Krieg in Europa zurück.

Russlands Angriff auf die Ukraine stellt einen eklatanten Bruch des Völkerrechts dar und ist ein Angriff auf die gesamte freiheitliche Weltordnung.

„Putin will nicht die Gebiete Donezk und Lugansk, sondern die ganze Ukraine.“ Das Zitat aus dem September 2014 stammt von dem damaligen ukrainischen Regierungschef Arsenij Jazenjuk als die Lage in der Ost-Ukraine eskalierte, nach dem die Städte Donezk und Lugansk sich als Volksrepubliken deklarierten und von Russland als solche anerkannt wurden.

Die Folge waren ständige Kampfhandlungen zwischen der Ukraine und Russland im Südosten der Ukraine. Acht Jahre später ist das Zitat aktueller denn je.

Der 69jährige Putin ist innen- und außenpolitisch auf der Höhe seiner Macht, und er nutzte sie zu einem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Mit dem Begriff „Spezialoperation“ tarnte Russland den Aufmarsch seiner Truppen an den Grenzen der Ukraine. Daraus ist ein Krieg geworden, der Europa bis ins Mark erschüttert. Fassungslos registrieren die Bürgerinnen und Bürger in der Europäischen Union Flüchtlingsbewegungen in Ausmaßen wie im 2. Weltkrieg. 

Der 24. Februar 2022 ist schon jetzt historisch, markiert er doch die Zeitenwende unseres Kontinents. Ein unabhängiges demokratisch geprägtes  Land wie die Ukraine von der Weltkarte tilgen zu wollen, stellt einen infamen Bruch des Völkerrechtes dar. Furchtbare Nachrichten dokumentieren seit Wochen den menschenverachtenden Überfall der Russen. Ich befürchte, die Welt wird am Ende des Krieges nie wieder so sein wie vor Beginn des Krieges

„Leib und Leben geben wir für unsere Freiheit“, lautet eine Textzeile in der Nationalhymne der Ukraine, die die gesamte freie Welt bei dem Kampf um Freiheit an ihrer Seite weiß. Die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine stemmen sich gegen den Einmarsch des übermächtigen Russlands in einer Weise, die die Russen völlig unterschätzt haben. Der Vormarsch gelang nicht in dem geplanten Zeitrahmen von 72 Stunden. Ein Ende der kriegerischen Handlungen ist nicht absehbar.

„Gemeinsam mit den Allierten werden wir jeden Quadratmeter des Bündnisgebietes der NATO verteidigen“, sagte Bundeskanzler Scholz in einer Regierungserklärung. Sichtbare Zeichen setzen die NATO und die Bundeswehr, die in den letzten Wochen ihre Unterstützung der Ukraine durch Waffenlieferungen ausgeweitet haben.

Mehr Investitionen in Sicherheit, in Freiheit und in Demokratie – der russische Überfall ließ die Länder der freien Welt eng zusammen rücken. Die Welt läßt die Ukraine nicht im Stich und erhöhte den Druck auf Russland in einer so vielfältigen Weise, wie sie es noch nie gegeben hat. Sanktionsmaßnahmen zeigen Wirkungen. Eindrucksvolle Demonstrationen in allen deutschen Städten und eine Welle der Hilfsbereitschaft ist parallell dazu weltweit festzustellen.

Zwischenzeitlich sorgten Meldungen von Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine für Schlagzeilen in den Medien und weckten auch Hoffnungen auf eine Ende der kriegerischen Handlungen. Die Welt hofft, dass bei den Gesprächen zumindest ein Waffenstillstand erzielt würde, um die Katastrophe noch abwenden zu können und einen Despoten wie Putin zu stoppen.

Noch eine persönliche Bemerkung zum Schluss: Ich bin im November 1943, also noch zu Zeiten des 2. Weltkrieges, geboren worden. Meine Großelten und Eltern haben im vorigen Jahrhundert Elend und Leid des 1. und 2. Weltkrieges erlebt und sie haben kaum darüber gesprochen.

„Nie wieder Krieg!“ hieß es nach dem Ende des 2. Weltkrieges im Jahre 1945. Für mich war die Aussage wie ein Dogma. Daran habe ich geglaubt bis zum 24. Februar 2022. 77 Jahre danach ist  plötzlich alles anders. Europa befindet sich wieder in einer Ausnahmesituation, die derzeit nicht beherrschbar erscheint.

Schauen wir einfach mal zurück in die Geschichte. Im August 1924 fanden um den 10. Jahrestag des Kriegsbeginns in ganz Deutschland Massendemonstrationen statt, zu denen – seit 1920 jedes Jahr – der Aktionsausschuss der „Nie wieder Krieg!“-Bewegung aufrief.

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg. Wer auf den Krieg vorbereitet ist, kann den Frieden am besten wahren. An den Frieden denken heißt, an die Kinder denken. Der ungerechteste Frieden ist immer noch besser als der gerechteste Krieg“ so Mahatma Gandhi.

Ratsherr Uwe Reese (Wilhelmshaven) am 22. März 2022 im ökumenischen Friedensgebet in der Sankt Willehad Kirche zu Wilhelmshaven.

Dienstag, den 15. März 2022 | Das fünfte ökumenische Friedensgebet für die Ukraine #StopptdenKrieg

Zu einem ökumenischen Ukraine-Friedensgebet hatte am Dienstag, 15. März 2022 die St. Willehad Gemeinde, die Neuapostolische Gemeinde Wilhelmshaven, die Caritas, die Diakonie Friesland-Wilhelmshaven, die Banter Kirche und das Rogate-Kloster Sankt Michael eingeladen.

Ort: St. Willehad Kirche, Bremer Straße 53, Wilhelmshaven.
Termin: 15. März 2022 | 18 Uhr

Am Friedensgebet nahmen teil:

Liturgie: Dechant Andreas Bolten (Sankt Willehad, Bezirksevangelist Eike Rosentreter (Neuapostolische Kirche Wilhelmshaven) und Bruder Franziskus (Rogate-Kloster).

 Theologin Heide Grünefeld (Mitarbeiterin der Kreisdiakonie)

Friedensgebet | Lied: Gemeindechor von St. Maria und St. Mauritius (Koptisch-orthodoxe Kirchengemeinde Wilhelmshaven).

Orgel: Herr Wolfgang Pude (Neuapostolische Kirche Wilhelmshaven)

Das Gebet wurde live über den Youtube-Kanal der St. Willehad Gemeinde gestreamt und ist hier dokumentiert:

Dienstag, den 8. März 2022 | Das vierte ökumenische Friedensgebet für die Ukraine #StopptdenKrieg

Zu einem weiteren ökumenischen Ukraine-Friedensgebet und um für ein Ende des Krieges zu beten, haben am  Dienstagabend, den 8. März 2022, die St. Willehad-Gemeinde, die Neuapostolische Gemeinde Wilhelmshaven, die Caritas, die Diakonie Friesland-Wilhelmshaven, die Banter Kirche und das Rogate-Kloster Sankt Michael eingeladen

Ort der Andacht war erneut und zum vierten Mal die Sankt Willehad-Kirche.

Bürgermeisterin Gesche Marxfeld sprach als Vertreterin der Stadt Wilhelmshaven. Sie ging auch auf den heutigen Weltfrauentag ein.

 Intervention: Pastorin Doris Möllenberg (Lutherkirche).

Liturgie: Dechant Andreas Bolten (Sankt Willehad), Bezirksevangelisst Eike Rosentreter (Neuapostolische Kirche Wilhelmshaven) und Bruder Franziskus (Rogate-Kloster).

Orgel: Gerrit Junge (Neuapostolische Kirche Wilhelmshaven).

Diakon Dr. Michael Roushdy und Gemeindechor von St. Maria und St. Mauritius (Koptisch-orthodoxe Kirchengemeinde Wilhelmshaven).

Das Gebet wurde live über den Youtube-Kanal der St. Willehad-Gemeinde gestreamt und ist hier dokumentiert:

Bürgermeisterin Gesche Marxfeld zum Ukraine-Krieg: Dem Leid Mitgefühl entgegensetzen

Ich halte einen Augenblick inne….

Alle denken und fühlen und sagen zurzeit das Gleiche… es herrscht Fassungslosigkeit.

Dennoch möchte ich mich als Bürgermeisterin unserer Stadt heute auch mit ein paar Gedanken an Sie wenden.

Der Krieg zwingt Hunderttausende von Menschen ihre Heimat zu verlassen, überwiegend Frauen mit Kindern.

An den Grenzen der Ukraine gibt es seit mehr als einer Woche Bilder, wie sich ukrainische Flüchtlingsfamilien verabschieden, die Männer gehen zurück, um zu kämpfen. Im Alter von 18 bis 60 Jahren ist ihnen die Ausreise verboten.

Emotionale, familiäre Trennungsszenen ….

Der Aggression und der Zerstörung, dem Leid und dem Schmerz setzen wir Mitgefühl und Hilfe entgegen.

Auch in unserer Stadt ist die Hilfe grenzenlos…. Als Bürgermeisterin möchte ich allen, die sich beteiligen, ihre Solidarität zeigen, ihre Unterstützung anbieten und mit Hilfsgütern in die Grenzgebiete fahren, meinen Dank aussprechen.

Heute ist der 8. März, der internationale Frauentag ist dem Kampf für Frauenrechte, Frieden und Gleichberechtigung gewidmet. Und heute wichtiger denn je. Zum Thema Chancengleichheit und Gleichberechtigung ist schon viel geschafft, aber immer noch zu wenig wenn es um Frauen in Führungspositionen in Kultur und Medien, aber auch in der Sportwelt geht. Es hat sich viel geändert, aber lange noch nicht genug. Gleichheit für heute und für morgen!

Wie in den sozialen Medien heute berichtet, haben meine Amtskollegin Astrid Zaage und ich heute an der Windsbraut am Nassauhafen jeder Frau symbolisch einen Blumenstrauß überreicht.

Lasst uns gemeinsam für eine bessere und friedliche Zukunft weiterkämpfen. Wir verpflichten uns für soziale Gerechtigkeit und – viel wichtiger – für uns ist es Solidarität zu zeigen und ein deutliches Zeichen für den Frieden zu setzen.

Lasst uns beten für Frieden in der Ukraine und auf der ganzen Welt!

Herr, wir bitten um deinen Beistand für alle Menschen, die in den Krisengebieten unverschuldet großes Leid und große Angst ertragen müssen. Bitte behüte und beschütze uns die Menschen. Schenke ihnen Kraft, Trost und Hoffnung. Lass bitte die Menschen zur Vernunft kommen, damit dieser irrsinnige Krieg beendet wird. 

Ich werde mich nun auf den Weg zur Mahnwache auf den Rathausplatz machen…

Wir sind solidarisch mit unseren demokratischen Schwestern auf der ganzen Welt….

Bürgermeisterin Gesche Marxfeld (Wilhelmshaven) am Weltfrauentag, 8. März 2022 im ökumenischen Friedensgebet in der Sankt Willehad Kirche zu Wilhelmshaven.

Doris Möllenberg: Friede muss gewollt sein.

Viktoria Lelèka ist Musikerin. Bis zu ihrem 25. Lebensjahr lebte sie in der Ukraine. Nun lebt sie in Deutschland. „Ich bin zutiefst besorgt und unruhig. Meine Familie, meine Freunde sind in der Ukraine. Meine Musik hilft mir. Wenn ich ukrainische Lieder in Deutschland singe, dann wird ukrainische Kultur min-destens im Ausland gehört. Mein größter Wunsch jetzt ist, dass Russland mit seinen Angriffen aufhört.“

Es geht um ihre Heimat. Und um die Heimat von 41 Millionen Menschen.
Sie sind Mütter und Töchter und Schwestern, Brüder und Söhne und Väter. Sie wollen leben. Musizieren. Mit ihren Kindern auf den Spielplatz gehen. Morgens ins Büro fahren. Abends sich am Esstisch von ihrem Tag erzählen. Den Alltag leben, den wir auch leben. In einem freien Land.
Dieses Land ist nun schon seit 13 Tagen im Kriegszustand. Krieg auf europäischem Boden. Nach über 75 Jahren Frieden. Das geht unter die Haut. Meine Mutter, die als 7jährige im Januar 1945 aus Breslau geflüchtet ist, kann kaum Nachrichten schauen. Zu vieles kommt da hoch an Erinnerungen. Sie hat Angst, dass der Krieg sich ausweitet.

Auch ich kann die Bilder manchmal kaum aushalten. Sehe zerstörte Häuser und Städte, sehe dahinter zerstörte Träume und Leben. Menschen auf der Flucht. Frauen, die unterwegs ihr Baby zur Welt bringen. Was für eine schreckliche Vorstellung.
Krieg auf europäischem Boden. Realität von Gewalt und Angst. In den Nachrichten sehe ich ein Bild. Ein Kind hat es für seinen Vater gemalt. Der Vater ist ukrainischer Soldat. Das Bild hängt an seinem Spind. Dort wo er stationiert ist.

Was wird passieren?
Gewalt schreit nach Gegengewalt. Waffen auf der einen Seite rufen nach noch mehr auf der anderen. Drohung bedingt Gegendrohung nicht nur in der Ukraine, sondern überall in Europa. Eine tödliche Logik. Eine Sackgasse ohne erkennbaren Ausweg. Da kann man dran verzweifeln. Und es mit der Angst zu tun bekommen. Oder in der Not zu Gott beten: Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens (Lukas 1,79b).

Ein Gebet, wo die diplomatischen Gespräche gescheitert sind? Muss Gott mal wieder richten, was die Menschen verbockt haben? Doch Friede kann niemand verordnen. Friede muss gewollt sein. Menschengewollt und zwar von beiden Seiten. Frieden entsteht nur, wo die Beteiligten Schritte aufeinander zugehen. Sonst kann es keinen Frieden geben.

Gott kann und will das allein nicht machen. Darum sind die Worte aus dem Lobgesang des Zacharias achtsam gewählt: Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.
Sie sind Teil einer großartigen Friedenserzählung: Christus kommt wie ein Himmelslicht, vertreibt die Finsternis und löst die Schatten des Todes auf wie die Sonne den Nebel.

Aber er tut das nicht ohne uns. Sondern indem er die Füße der Menschen auf den Weg des Friedens ausrichtet und ihnen den Weg aus der Sackgasse zeigt. Christus kommt in die tiefste Dunkelheit. Er steht allen bei, die tödlich bedroht sind. Und auch denen, die fassungslos und ohnmächtig die Bilder des Krieges in der Ukraine in den Nachrichten sehen. Aber den Weg des Friedens müssen Menschen gehen. Schritt für Schritt. Ohne Abkürzung. Und mit Geduld und Beharrungsvermögen.

Und mit einem Gebet auf den Lippen: Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens, du Gott des Friedens. Amen.

Pastorin Doris Möllenberg, Lutherkirchengemeinde Wilhelmshaven, am 8. März 2022 anlässlich des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine im ökumenischen Friedensgebet in der Sankt Willehad Kirche zu Wilhelmshaven 

 

Dienstag, den 1. März 2022 | Das dritte ökumenische Friedensgebet für die Ukraine

Die Sankt Willehad Gemeinde und das Rogate-Kloster Sankt Michael organisieren weitere Friedensgebete für die Ukraine und ein Ende des russischen Angriffskrieges. 

Wir sind in großer Sorge um die Menschen, die Entwicklungen in Osteuropa und wollen solidarisch Anteilnahme zeigen. Wir sammeln uns betend als Protest gegenüber dem Kriegstreibern, der aktuellen Bedrohung Europas und wollen um die Kraft für das Kommende bitten.

Zu einem ökumenischen Friedensgebet am 1. März 2022  für die Ukraine  kamen an diesem  Abend viele Menschen in der St. Willehad Kirche (Wilhelmshaven) zusammen.

Bürgermeisterin Astrid Zaage sprach als Vertreterin der Stadt Wilhelmshaven.

Eingeladen hatten die St. Willehad-Gemeinde, das Rogate-Kloster Sankt Michael und die Diakonie Friesland-Wilhelmshaven.

Theologin Heide Grünefeld, Mitarbeiterin der Kreisdiakonie, sprach eine Intervention und berichtete u.a. davon wie hierher geflüchtete Menschen auf den Angriffskrieg reagieren.

Die Neuapostolische Gemeinde Wilhelmshaven war durch Bezirksevangelist Eike Rosentreter vertreten.

Der Gemeindechor von St. Maria und St. Mauritius (Koptisch-orthodoxe Kirchengemeinde Wilhelmshaven).

Diakonie-Vorstandsvorsitzender Klaus Lücken gestaltete als Lektor die Andacht mit.

Florian Bargen war Organist.

Liturgen waren Dechant Andreas Bolten und Br. Franziskus.

Das Gebet wurde live über den Youtube-Kanal der St. Willehad-Gemeinde gestreamt und ist hier dokumentiert:

Astrid Zaage: Die Welt ist zusammengerückt.

Frieden in Europa, bis vor einer Woche war dies für uns eine Selbstverständlichkeit, aber wir alle mussten mit Entsetzen feststellen, dass ein einziger machtgieriger Despot ausreicht, um unser Weltbild auf den Kopf zu stellen.

Krieg in Europa ist seit fünf Tagen eine Gewissheit, die für uns alle unfassbar ist. Unsere Gedanken sind bei den mutigen Menschen, bei den Frauen, Männern und jungen Erwachsenen die sich mutig der russischen Armee entgegenstellen und Frieden, Freiheit und Demokratie zu verteidigen. Menschen, die entschlossen für ihre Rechte kämpfen und sich verbittert gegen Unterdrückung und Machtherrschaft wehren.

Unsere Gebete gelten den Vätern, Müttern und Kinder, die in einen Angriffskrieg Putins hineingezogen wurden, wobei sie nur in Frieden leben wollten.

Das größte Land in Europa wird durch Granaten in Schutt und Asche gelegt. All das was die Menschen sich in Generationen aufgebaut haben, ist über Nacht verschwunden. Menschen verlieren ihr Leben in einem völlig sinnlosen Krieg. Es gibt keine Rechtfertigung für einen Krieg, im 21 Jahrhundert müssen Konflikte durch Diplomatie und niemals durch Waffen gelöst werden. 

Aber die Welt hat sich erhoben, und in einer beispiellosen Protestwelle wird rund um den Erdball für Frieden, Freiheit und ein Ende des Krieges in Europa demonstriert.

Die Welt ist zusammengerückt und steht Schulter an Schulter mit der Bevölkerung der Ukraine. Länder wie zum Beispiel Polen und Ungarn, die sich immer strikt geweigert haben, Flüchtlinge aufzunehmen, stehen jetzt an Ihren Landesgrenzen und empfangen die Geflüchteten mit offenen Armen.

Auch wir hier in unserer Stadt sind bereit, wir haben Platz und werden allen helfen, wo wir nur können.  

Der Krieg muss beendet werden sofort, Herr Putin ziehen sie Ihre Armee zurück, und lassen Sie die Menschen in Europa wieder in Frieden und Freiheit leben.

Bürgermeisterin Astrid Zaage (Wilhelmshaven) am 1. März 2022 im ökumenischen Friedensgebet in der Sankt Willehad Kirche zu Wilhelmshaven.

 

Heide Grünefeld: Wir werden Kraft brauchen.

Großer Gott. Die Nachrichten fluten in unsere Wohnungen und in unsere Gedanken. Worte wie Invasion, Angriff, Raketen, Bomben, Flucht, Angst. Was für die einen kaum vorstellbar ist, ist für andere viel zu gut vorstellbar.

Die Menschen, die den 2. Weltkrieg hier noch erlebt haben, aber auch diejenigen, die zu uns geflohen sind vor anderen Kriegen, sehen in den täglichen Fernsehbildern ihre eigene Geschichte.

Viele Menschen sind in den letzten Jahren zu uns geflohen, aus Afghanistan, Irak, Syrien, Eritrea und vielen anderen Ländern. In ihren Ländern herrschte Gewalt, Terror, Chaos.

Die Angst und die Verzweiflung trieb sie von zuhause fort, nach Europa, dem sicheren, stabilen, reichen Europa. Dem Europa, das niemand mit Krieg und dem Elend vieler anderer Länder in Verbindung bringt. Einem Europa, in dem wir uns sicher wähnten. In dem wir Frieden und Gerechtigkeit, einklagbare Rechte und eine sichere Grundversorgung als selbstverständlich erachten. Einem Europa, in dem wir politische Spannungen und Auseinandersetzungen mit Sorge, aber mit dem festen Glauben an Diplomatie und Verhandlungen beobachten.

Und plötzlich ist Krieg, keine zwei Flugstunden von uns entfernt. Und die Bilder des Krieges sind Bilder, wie sie in jedem Krieg, in jedem Land, zu jeder Zeit zu sehen sind. Menschen, die fliehen, vor Gewalt und Waffen. Menschen, die verzweifelt sind, die Angst haben, die sich um Angehörige und Freunde sorgen, die dem Tod bereits begegnet sind. Und es ist letzten Endes egal, ob wir Bilder von 1940 oder 2022 sehen, ob es Bilder aus Deutschland, aus Afghanistan, aus Syrien oder aus der Ukraine sind. Das Leid und die Angst der Menschen sind immer dieselben. Und der Machthunger der Regierenden auch.

Die Menschen, die zu uns gekommen sind, als Flüchtlinge, um in Deutschland ein sicheres Zuhause zu finden, hatten gehofft, diese Bilder hier nicht mehr sehen zu müssen. Nun sind sie angespannt, hochgefahren, voller Schrecken. Sie kennen den Krieg. Sie wissen um seine Grausamkeit, sie wissen um die Gefährlichkeit von Raketen und Bomben, sie wissen, wie es ist, zu hungern und zu fliehen. Und sie wissen, dass die Verlierer stets die normalen Menschen sind.    

Eine Syrerin sagte vor wenigen Tagen zu mir: „Diese Bilder im Fernsehen, ich kann sie nicht mehr sehen. Ich wollte sie nie wiedersehen, nicht hier. Ich bin kann nicht mehr, ich kann das nicht nochmal. Der Krieg darf nicht hierherkommen. Ich bin zu müde für einen neuen Krieg.„ 

Ein anderer Syrer sagte: „Wieder Putin. Wir haben seinen Namen fürchten gelernt, als er das syrische Regime unterstützt hat. Und jetzt ist er wieder auf allen Bildschirmen. Ich wünschte, ich müsste seinen Namen nie wieder hören.„

Ein Bekannter mit ukrainischer Familie sagt: „Mein Bruder ist geflohen. Er ist unterwegs. Ich weiss nicht, wo er ist. Grosser Gott. Es ist sehr schwer.„ 

Ein eritreischer Flüchtling sagte mir: „Die Menschen sind so schlimm. Überall auf der Welt. Ich kann nicht mehr an das Gute glauben. Überall Tod und Waffen.„

Großer Gott. Wir werden Kraft brauchen. Kraft, um die zu stützen, deren Wunden wieder aufbrechen, weil ein neuer Krieg so nahe ist. Kraft, um neue Menschen aufzunehmen und ihnen eine Heimat zu geben.

Kraft, um den Glauben an Diplomatie und Frieden nicht zu verlieren. Kraft, um neben der Klimakrise und der Corona–Pandemie eine neue, furchterregende Aufgabe anzugehen.

Ich habe keinen Krieg erlebt. Ich bin sicher und behütet aufgewachsen. Aber die Menschen, die vor anderen Kriegen hierher geflohen sind, haben mich gelehrt, wie sehr ich den Krieg fürchten muss und wie sehr ich unsere Freiheit und Demokratie schätzen und verteidigen muss.

 Grosser Gott, ich will glauben, dass Du bei uns bist. Ich will glauben, dass Du bei denen bist, die fliehen, und bei denen, die die Nachrichten nicht mehr ertragen. Ich will glauben, dass Du bei denen bist, die weltweit demonstrieren und sich für den Frieden erheben. Ich will glauben, dass diejenigen, die Spenden sammeln, Hilfe anbieten und dem Nächsten die Hand reichen die Mehrheit sind. Ich will glauben, dass Du bei uns bist, alle Tage, bis an der Welt Ende.

Theologin Heide Grünefeld, Migrationsberaterin des Diakonischen Werks Friesland-Wilhelmshaven, im Ukraine-Friedensgebet am 1. März 2022 in der Sankt Willehad Kirche Wilhelmshaven.

Donnerstag, 24. Februar 2022 | Überfall auf die Ukraine: Friedensgebet heute in Wilhelmshaven

Anlässlich des Überfalls Russlands auf die Ukraine wurde am Donnerstag den 24. Februar 2022  ökumenisch verbunden in der St. Willehad Kirche in Wilhelmshaven zum ökumenischen Friedensgottesdienst eingeladen

Teilgenommen haben die St. Willehad Kirche Gemeinde, die Kirchengemeinde Bant und das Rogate-Kloster.

Mitwirkende waren Oberbürgermeister Carsten Feist, Dechant Andreas Bolten, Pastor Benno Gliemann und Bruder Franziskus. Organist war Gerrit Junge

Das Gebet wurde live über den Youtube-Kanal der St. Willehad-Gemeinde gestreamt und ist hier dokumentiert:

Friedensgebet für die Ukraine

Er hat es einfach getan!
Putin hat wirklich einen Krieg begonnen.
In Europa, nach Jahrzehnten des Friedens.
Wir sind hier, sprachlos, fassungslos und begreifen vielleicht noch gar nicht, was gerade geschieht.

So lasst uns beten zu Gott, unserem Vater. Du bist ein Gott, der die Treue denen hält, die im Staub schlafen müssen.
So bitten wir dich für alle, die unter dem Krieg leiden, die ihr Zuhause verlieren, denen geliebte Menschen genommen werden, deren Vertrauen zerbricht, die Schaden nehmen an Leib und Seele: lass du sie alle deine gute Nähe spüren, gib ihnen Kraft und Geduld und Hoffnung. Wir rufen zu dir: Kyrie eleison!

Du unser Gott, wir bitten dich für die Mächtigen, für die, die Verantwortung tragen in Russland, in der Ukraine, in Bela Russ, in den USA und der EU und in der ganzen Welt: lass sie Wege aus der Eskalation finden, erweiche ihre harten Herzen und pflanze in ihnen die Sehnsucht nach Frieden. Wir rufen zu dir: Kyrie eleison!

Du unser Gott, wir bitten für die Völker der Welt um Einheit, dass sie gemeinsam den Wunsch nach Frieden so lautstark vorbringen, dass ihre Regierenden das nicht überhören können, gib, dass die Völker der Welt einander als Geschwister und nicht als Feinde sehen. Wir rufen zu dir: Kyrie eleison!

Du unser Gott, wir bitten dich für uns selbst,
Lass nicht zu, dass unsere Dunkelheit zu uns spricht, und wir verzagen und resignieren.
Lass nicht zu, dass wir uns klein und unwichtig fühlen und meinen, wir könnten nichts tun.
Schenke uns deinen Heiligen Geist dass wir die Kraft finden, mit Fantasie und Zuversicht
Frieden zu stiften, wo Menschen sich mit Hass begegnen, dass wir Versöhnung suchen, wo Streit herrscht.

Segne uns mit deinem Frieden, damit wir gemeinsam Hand in Hand für eine freiere und gerechtere Gesellschaft Dir zur Ehre arbeiten!

Vater unser im Himmel Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Gebet von Pastor Benno Gliemann (Lutherkirche Wilhelmshaven und Studierendenseelsorge), gebetet in dem ökumenischen Rogate-Friedensgebet in der Sankt Willehad Kirche zu Wilhelmshaven am 24. Februar 2022, dem Tag des Überfalls Russlands auf die Ukraine.

 

Dienstag, 22. Februar 2022 |  Ukraine-Friedensgebet: „Krieg darf um Gottes und der Menschen willen nicht sein“

Angesichts der sich zuspitzenden Russlandkrise und der Situation in der Ukraine haben die St. Willehad-Gemeinde, die Kirchengemeinde Bant und das Rogate-Kloster Sankt Michael kurzfristig zu einem ökumenischen Friedensgebet für die Ukraine am Dienstagabend (22. Februar 2022) in Wilhelmshaven eingeladen.

An der Andacht in der St. Willehad Kirche hat sich Oberbürgermeister Carsten Feist mit einer Ansprache beteiligt. Feist: „Der Frieden in Europa wurde uns von unseren Großeltern und Eltern als Geschenk nach den grauenvollen Erfahrungen des 2. Weltkrieges übergeben. Dieses Geschenk ist ein Auftrag mit Verantwortung, nämlich diesen Frieden dauerhaft zu bewahren. Dafür gilt es aktiv einzutreten.“

Dechant Andreas Bolten hat als Gastgeber in seine Kirche eingeladen. Für ihn darf „Krieg um Gottes und der Menschen willen nicht sein“.

Pastor Frank Moritz (Banter Kirche) rief als Mitveranstalter zur Teilnahme auf: „Beten wir für den Frieden! Es ist unvorstellbar, dass wir im Europa der Gegenwart noch Kriege führen.“

Für das Rogate-Kloster ergänzte Bruder Franziskus: „Wir treten ein für die Menschen in der Ukraine, die in großer Angst vor noch mehr Krieg und Gewalt in ihrem Land leben. Wir beten für alle, die unter den Völkern Einfluss haben und Macht ausüben: um den Geist der Friedfertigkeit und Versöhnung und um Ehrfurcht vor dem Leben und dem Gewissen jedes Menschen.“

Das Gebet wurde live über den Youtube-Kanal der St. Willehad-Gemeinde gestreamt und ist hier dokumentiert:

Am Dienstag gab es in der St. Willehad Kirche ein ökumenisches Friedensgebet, bei dem unter anderem Oberbürgermeister Carsten Feist sprach.

Das Stadtoberhaupt appellierte mit den Worten „nie wieder Krieg“ an den Auftrag jedes Einzelnen, sich für Frieden einzusetzen. „80 Millionen Menschen haben im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren.In der Ukraine und den Nachbarlän dern herrscht Angst – um das Leben der Kinder, der Familie und die Zukunft. Viele sind bereits auf der Flucht.“

Auch die Bundesrepublik Deutschland wäre von einem Krieg in Osteuropa betroffen – zumindest durch wirtschaftliche Folgen oder Flucht. „Europa muss sich jetzt beweisen: seine internationale Handlungsfähigkeit, diplomatisch und politisch, nicht militärisch. Europa muss trotz aller Konflikte, die wir in Demokratien nun

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung von Michael Hacker vom 24. Februar 2022 - Ausschnitt aus dem Artikel "Ein Lichtermeer als Zeichen des Friedens"