St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

Navigationsmenüs (Bischöflich Münstersches Offizialat)

Ein segensreiches Wochenende für alle Leseratten

EHRENAMT - Zweitägiger Büchermarkt der katholischen Kirche Christus König – Auch CDs und DVDs gehören zum Angebot

Mit einem Stapel Bücher auf dem Arm läuft Stephanie Rauhut an den Ende des Raums.

Auf einem Tisch liegen bereits einige Bücher. Aber zu wenig.

Die Tischplatte schimmert durch. „Das wollen wir ja nicht“, sagt Rauhut. Sie ist eine der Ehrenamtlichen, die am Samstag und Sonntag den Büchermarkt der katholischen Kirche Christus König in Fedderwardergroden betreuen.

Wird etwas verkauft, füllt sie die Lücke umgehend wieder auf. Und verkauft wird reichlich, denn hier kostet jedes Buch nur 50 Cent, egal ob schmales Taschenbuch oder opulent ausgestatteter Bildband.

Schnäppchenpreise für die Leseförderung

Der für den Büchermarkt genutzte Pfarrsaal hat eigentlich eine überschaubare Größe.

Die ehrenamtliche Helferin, die passenderweise ein Kleid mit Buch-Optik trägt, ist aber ununterbrochen unterwegs. „10.000 Schritte mache ich hier ganz locker“, sagt sie schmunzelnd. Sie mache es gern, denn der zweimal jährlich stattfindende Büchermarkt dient gleich mehreren, guten Zwecken. „Wir möchten die Leute zum Lesen animieren.

Deshalb verkaufen wir auch zu diesem kleinen Preis.“ Umgekehrt würden vom Erlös neue Kinderbücher für die eigene Bücherei angeschafft, um so die Leseförderung im angeschlossenen Hort zu unterstützen.

Spender sorgen immer wieder für Nachschub

Gespeist wird das Verkaufsangebot – rund 5000 Bücher, aber auch CDs und DVDs – in erster Linie aus Spenden. „Bei uns werden das ganze Jahr Bücher abgegeben.

Sogar wenn wir unsere zwei Büchermärkte veranstalten, bringen Kunden häufig welche mit, damit wir sie direkt weiterverkaufen können.“

Die Spenden werden von den Ehrenamtlichen sortiert und in den passenden Karton oder direkt den richtigen Tisch gelegt, denn wie im professionellen Buchhandel gibt es klare Zuordnungen. Sachbücher, Bildbände, Geschichtliches, Kinderbücher, Ratgeber, Back- und Kochbücher oder Religiöses – alles hat seinen Platz. „Das gilt eigentlich auch für Romane, aber wir haben so viele, dass sie manchmal überall liegen“, räumt Rauhut ein.

Auch bei den Spenden sei meistens ein Schwerpunkt der Vorbesitzer zu erkennen. „Das macht das Sortieren dann recht einfach. Manchmal bekommen wir auch so richtige Abenteuerkisten, da ist alles Mögliche dabei. Aber das spielt keine Rolle. Wir freuen uns über jedes Buch.“

Große Freunde über jedes verkaufte Buch

Umgekehrt, also wenn Bücher verkauft werden, sei die Freunde ebenso groß.

„Alles, was weg ist, müssen wir am Ende nicht mehr schleppen“, argumentiert Rauhut pragmatisch.

„Darum ist es besonders schön, wenn die großen und dicken Bücher weggehen.“

Natürlich kämen auch „Flohmarktprofis“ zum Büchermarkt, um die Schnäppchen dann höherpreisig weiterzuverkaufen.

Sie stünden meist schon direkt zur Öffnung vor der Tür. „Da ist nun mal so und wir nehmen das hin. Hauptsache, wir verkaufen so viel wie möglich.“

Kunden zahlen häufiger mehr als sie müssten

Dass sie das tun, zeigen die Kunden, die oftmals schwer bepackt zur improvisierten Kasse gehen. „Ich habe viel mehr gekauft, als ich wollte“, sagt eine ältere Dame.

Und wie viele andere auch zahlt sie gern ein bisschen mehr, als sie müsste. „Es ist ja für eine gute Sache.“

Derweil sucht eine andre Frau nach Pilzbüchern.

Rauhut weiß noch genau, dass sie ein dreibändiges Sachbuch zu Pilzen ausgelegt hat. Schon weg. „Tut mir leid, da war wohl jemand schneller.“ Die Enttäuschung der Kundin hält sich in Grenzen, denn sie hat längst ein paar andere, für sie interessante Bücher entdeckt.

Am Sonntagnachmittag um 17 Uhr endet der zweitägige Büchermarkt.

„Meistens fangen wir schon eine Stunde vorher langsam mit dem Zusammenpacken an,, dann ist nicht mehr viel los“, verrät die Ehrenamtliche.

Zum finalen Aufräumen kämen dann immer genügend Helfer, so dass es einigermaßen schnell gehe, schließlich werde der Pfarrsaal ja gebraucht. „Und wenn wir fertig sind, gibt es immer Abschluss-Pizza für alle.“

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung von Lutz Rector vom 27. Oktober 2025

Weitere Informationen