St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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30. August 2025 | Gedanken zum Sonntag von Dechant und Pfarrer Andreas Bolten

Evangelist Lukas ist ein erzählender Maler

Zu einer Einladung gehören mindestens zwei: ein Einladender und ein Gast.

Mit dem Bild einer Hochzeitsfeier und einer Essenseinladung lässt Jesus es sich nicht nehmen,

Gastgeber und Gast zu mahnen.

Diese Mahnungen stehen jeweils am Schluss einer kurzen und bildhaften Erzählung (Lk, 14, 7-14).

Wie von selbst führt der Evangelist Lukas als erzählender Maler zu der Einsicht, dass es bei Gott nur so sein kann:

Einmal geht es nicht darum, höher und besser vor den anderen und sich dazustehen – also oben zu sein oder einen Ehrenplatz zu haben.

Zum zweiten geht es im Leben nicht darum, mit ähnlich Situierten angenehm das Leben feiern zu können und dabei die Arme und Gebeutelte außen vor zu lassen.

Aber solche kurzen und feststellenden Sätze klingen wie schon oft gesprochen, nach Regel und Spaßbremse. Lukas ist geschickt.

Er bietet mit der Hochzeit und dem Essen Bilder aus dem Leben an, in die der Hörer sofort hineingenommen ist.

Der Hörer sieht sich sofort in diesen vertrauten Bildern drin, irgendwo dazwischen, vielleicht schon erwischt mit seiner Platzwahl oder Auslese seiner Gäste oder derjenigen, mit denen man sich umgibt.

Es ist einfach schön, Lukas zuzuhören oder zu lesen.

Der innere Kurzschluss liegt sofort auf der Hand: Wer sich auf Gott einlässt, muss mit unbequemen Veränderungen rechnen. Darauf können aber auch angenehme Überraschungen folgen: Bescheidenheit wird wertgeschätzt!

Derjenige, der den letzten Platz gewählt hat, darf damit rechnen, vom Gastgeber besonders beachtet und zu einem höheren Platz gebeten zu werden.

Zum zweiten: Wer sein Leben mit Benachteiligten (Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein (Lk 14,13) teilt, wird bei Gott besonders wertgeschätzt.

Lukas zeichnet hier ein Gottesbild, dass einladend ist und durchaus radikales Handeln fordert.

Da liegt Spannung drin.

So einfach lassen einen diese Bilder nicht los.

Wir können überlegen, was uns ihre Botschaften sagen.