Zum Leben gehört die bittere Lektion, dass nicht alle Rechnungen aufgehen.

Nicht jede Leistung ist von Lob und Beifall gekrönt, nicht jedem Säen das Ernten garantiert.

Und: Nicht jeden, der zu spät kommt, bestraft das Leben. Das ärgert die einen und gibt den anderen Hoffnung.

In der Bibel lesen wir beim Evangelisten Matthäus (Mt 20,1 – 16) vom Gutsbesitzer, der den Arbeitern der ersten Stunde genau denselben Lohn zahlt wie den Arbeitern, die nur noch eine Stunde gearbeitet haben.

Dieses Gleichnis soll uns die Großzügigkeit Gottes vor Augen führen.

Nicht jeder von uns wird sich über die Großzügigkeit Gottes freuen.

Wir murren womöglich und üben uns in religiösen Rechenkünsten: Gott, du gehst zu weit mit deiner Großzügigkeit!

Es fällt schwer, sich Gnade gefallen zu lassen und sie dem anderen von Herzen zu gönnen.

Wir pochen auf Gleichbehandlung, auf Gleichmacherei und erfahren: Ja, Gott ist ganz anders als gedacht, anders als die Tarifpartner und Arbeitgeber dieser Welt.

Wir sollten uns freuen, dass es Gott ist, der die Entscheidungen trifft.

Er will dem Verspäteten dasselbe geben wie dem Ersten.

Wir empfangen Gottes Güte.

Welche eine Feier – Feierabend auch für Kurz-Arbeiter!