St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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22. März 2025 | Gedanken zum Sonntag von Dechant und Pfarrer Andreas Bolten

Hoffnung kann aufkommen und wachsen

Hoffnung kommt nicht von selbst. Hoffen muss man wollen. Ist das zu stark ausgedrückt?

Etwas leichter gesagt: Hoffnung bedarf der offenen und bereiten Mitwirkung.

Dann kann Hoffnung aufkommen und wachsen.

Was machen Menschen, die am Ende sind oder nahe am Ende ihrer Kraft?

Was ist mit Situationen, in denen nichts Positives abzusehen ist?

Was sagt man dann? Was macht man dann?

Das ist schwieriges Terrain. Bedeutet das auch „Ende Gelände“?

In der Kirche sprechen wir oft von Ausblicken oder Schritten, die vielleicht noch da sind oder zu finden sind.

Wer in solche Situationen hineinsprechen will, sollte sensibel vorgehen.

Einfache Sprüche, die Menschen in solchen Situationen nicht ernst nehmen, sind fehl am Platze.

Bei uns ist im sonntäglichen Evangelium die Rede von einem Feigenbaum, der von einem Weinbergbesitzer gepflanzt wurde (Lk 13).

Selbst nach drei Jahren konnte der Besitzer keine Früchte einheimsen.

Daher der schnelle Entschluss: Der gehört weg! Der muss umgehauen werden!

Doch es gibt einen, der dem Feigenbaum noch eine Chance geben will: der Winzer oder der Gärtner.

Dieser will die Erde noch mal umgraben und düngen. Er will noch einmal etwas versuchen und eine Chance geben.

Das Erstaunliche: Damit endet dieses Gleichnis. Selbst vom Weinbergbesitzer folgt kein Wort.

Damit steht die Frage im Raum: Wird dieser als Entscheider die Chance sehen und diese zulassen? Wird er den Gärtner machen lassen?

Diese Frage bekommen keine Antwort. Die Erzählung bricht ab.

Lukas macht einen Cut.

Dieses Gleichnis lässt uns stehen, wie es oft in Grenzsituationen ist: Man weiß nicht, wie es weitergeht.

In diesem Evangelium sehe ich für uns den Impuls: Hoffentlich haben wir für uns immer einen Gärtner, der behutsam und mit guten Händchen mit uns an Chancen arbeitet, die weiterführen.

Wer kann das für uns sein? Was gibt es bei uns umzugraben? Was wäre guter Dünger für uns?

Vielleicht sind wir mal Feigenbaum, oder Gärtner oder Weinbergbesitzer?