St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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Katholische Kirche streicht Namen: Künftig nur noch „Gemeindehaus“

Votum - Bischof-Reinhard-Haus neben St. Marien in Schillig umbenannt – „Notwendige Reaktion auf Missbrauchsstudie“

Das Bischof-Reinhard-Haus neben der St.-Marien-Kirche in Schillig heißt künftig nur noch Gemeindehaus. Das hat das Kuratorium des Kirchenfonds St. Marien Schillig jetzt in seiner Sitzung beschlossen und im Sonntagsblatt für die Katholische Gemeinde Wangerland mitgeteilt. Demnach sieht das Kuratorium in der Umbenennung „eine notwendige Reaktion auf die Missbrauchsstudie des Bistums Münster“.

Für offenen Umgang

Vor dem Hintergrund, dass Bischof Reinhard Lettmann, nach dem das Haus in Schillig benannt worden war, zu Lebzeiten dem damaligen Pfarrrektorat St. Marien stets besonders verbunden war und sich um die Urlauberseelsorge verdient gemacht hat, haben sich alle Beteiligten diese Entscheidung nicht leicht gemacht, heißt es.

Doch es gehe darum, deutlich zu machen, dass sich die Kirche vor Ort für den offenen Umgang mit dem Thema sexualisierter Gewalt, aber auch der Diskriminierung von Minderheiten auseinandersetze, darauf reagiere und dagegen stark mache.

Versagen nachgewiesen

Dabei sei allen Beteiligten bewusst, dass mit der Streichung des Namens eines einzelnen Bischofs, dem durch eine unabhängige Studie strukturelles Versagen nachgewiesen wurde, nichts wieder gut gemacht werden könne, was in der Vergangenheit vielen Menschen an Leid zugefügt wurde.

Vielmehr gehe es darum, der Kirche vor Ort ein offenes Gesicht zu geben, das Betroffenheit bekundet und deutlich macht, dass sie sich von einem System distanziert, das einem Missbrauch dieser Größenordnung Vorschub geleistet hat.

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung vom 28. Juni 2022