Die Weihnachtszeit ist vorbei.

Wir haben die Kindheitsgeschichten Jesu gehört. In den Bildern des Stalls und der Krippe sind diese sichtbar geworden.

Die tiefe, emotionale Seite des Weihnachtsfestes wird viele berührt haben. Solche Berührungen tun gut und helfen, die schnelllebigen und oft harten Alltagsbilder wenigstens nicht in dieser Zeit im Vordergrund zu haben.

Diese harten Alltagsbilder haben eine Dauertaktung. Sie poppen mit einer enormen Intensität und Kontinuität auf und haben ihre uneingeschränkte Berechtigung.

Die konkreten Zusammenhänge. Orte, Regionen und Zeiten mögen unterschiedlich sein, aber die Wirkmächtigkeit und Problembeladenheit sind ihren Ausmaßen ähnlich.

Vieles Leidvolle wird berichtet. Vom Dauerkrisenmodus ist die Rede.

Wer soll das alles einordnen oder verarbeiten können? Schnell wird Jesus Erwachsen bei den Evangelisten Matthäus und Lukas. Markus und Johannes berichten nicht einmal etwas Kindliches von ihm.

Im Evangelium vom Sonntag kommt Johannes schnell zur Sache: Es geht darum, Menschenfischer zu werden. Andreas ist der erste. Weitere folgen: Petrus, Jacobus, Johannes ... eine Reihe, die bis heute anhält. Der Auftrag ist noch nicht erledigt! Es gilt: Ich bin gekommen, damit alle das Leben haben und es in Fülle haben.

Dies muss kein biblischer Allroundsatz ohne Füllung bleiben. „Kommt und seht!“ lädt Jesus ein auf die Frage, wo er wohnt. (Joh 1,38 ff).

Es ist immer spannend, die Wohnung von jemandem zum ersten Mal zu sehen.

Jesus hat kein Wohnzimmer, in dem er sich eingerichtet hat und es ruhig zugeht.

Er ist auf der Wanderschaft mit seinem Evangelium.

Sein Wohnzimmer ist Galiläa, Judäa und darüber hinaus überall, wo seine Botschaft gebraucht wird.

Dort darf und muss sie konkret werden.

Diese Konkretion hat Jesus am eigenen Leib, das heißt konkret in Konflikt und Krise erlebt.

Nehmen wir ihn mit und lassen ihn in unserem Heute wohnen. Da möchte vieles in seinem Sinn konkret werden.