St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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19. März 2021 | Vorwort zum Osterpfarrbrief

Licht der Hoffnung

Liebe Gemeinde!

Auf so manches könnte man im Leben verzichten. Wäre Corona einfach nicht gewesen! Wäre Corona heute nicht da! Wie entlastend wäre das? Wenigstens für einige Augenblicke eine gedankliche Flucht aus der Situation! Sicherlich würden wir gerne alle aus dem Rahmen fliehen, den uns diese Pandemie aufgegeben hat.

Seit jeher gehört die Flucht der Israeliten aus der Knechtschaft unter Pharaonen zu den Lesungen der Osternacht. Was für die Israeliten Gefangenschaft und Knechtschaft lebensnah bedeutete, lässt sich womöglich auf unsere Situation weiter ausdeuten. Wir wollen da raus! Sich gegen Corona zu wehren kostet Kraft, bedeutet Kampf: Kampf um das richtige Verhalten, um die richtigen Rahmenbedingungen, Kampf um Existenzen. Die Israeliten konnten vor den Ägyptern fliehen. Corona ist in der ganzen Welt. Flucht im Sinne von Wegrennen wäre aussichtslos. Flucht oder Kampf sind keine wirklichen Alternativen. „Flight or Fight“ würde das im Englischen heißen. Dieser Kampf ist uns aufgegeben. Für viele, besonders in den Krankenhäusern, ein Kampf um das Leben. Wir kommen da nicht raus, wir müssen weiter dadurch. Selbst bei der Flucht mussten sich die Israeliten durch das rote Meer kämpfen. Der eine oder andere fühlt buchstäblich den klebrigen und schweren Matsch in seinem Stampfen durch diese Coronazeit. Weiter-kommen, nicht stecken bleiben, macht große Mühe und ist anstrengend. Die zähen politischen Diskussionen erschweren den Kampf. Innerster Bestandteil des Kampfes ist sicherlich das Behalten der Hoffnung. In unseren Gottesdiensten, Worten und Gebeten versuchen wir, dieses Ringen mitaufzunehmen und daraus Kraft zu schöpfen.

Mitten darin möchte in uns und um uns das Osterlicht aufgehen. Mit ihm - Christus - durch ihn und in ihm wird es auch in diesem Jahr für uns wieder Licht der Hoffnung sein.

Ihnen und Euch allen wünscht das Pastoralteam und der Pfarreiratsvorstand ein gesegnetes Osterfest!

Andreas Bolten, Pfarrer