St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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Gedanken zum Sonntag vom Katholischen Militärpfarrer Torsten Stemmer

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst

Wie schwer fällt es mir oft schon, mit mir selbst klarzukommen!

Mit all meinen Schattenseiten, Fehlern und Unzulänglichkeiten! Und dann soll ich auch noch andere lieben wie mich selbst?

Wir leben in herausfordernden Zeiten. Covid-19 hat unsere Welt auf den Kopf gestellt.

Liebgewordene Angewohnheiten und Verhaltensweisen müssen hinterfragt und geändert werden.

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst:

  • Weil ich leben möchte, gesteh ich auch anderen Menschen dieses Recht auf Leben zu.
  • Weil ich nicht möchte, dass meine Gesundheit gefährdet wird, gefährde ich auch nicht die Gesundheit anderer Menschen.

Ja, das fällt manchmal schwer. Besonders weil es meine persönliche Entfaltung und Freiheit einschränkt.

Gerade erst bin ich von einer Seefahrt mit der Fregatte Hamburg zurückgekehrt.

Zwei Monate im Mittelmeer aber ohne Landgang. Isoliert mit 240 Menschen auf 143 Metern Schiffslänge.

Wir wussten, wenn einer an Covid-19 an Bord erkrankt, dann wird es sich schnellstens auf dem Schiff verbreiten. Es blieb keine andere Möglichkeit als diese Isolation. Weil diese Isolation von der Außenwelt aber nicht für eine gesamte Gesellschaft möglich ist, müssen wir alles tun, um das Virus im Griff zu halten. Aus Liebe. Aus Liebe zu den Alten und Kranken. Aus Liebe zum Nächsten. Aus Liebe zu mir selbst, denn ich könnte der nächste sein, den es trifft, wenn wir nicht alle gemeinsam aufpassen.

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Das klingt so hochtrabend und schwer. Aber manchmal ist es doch ganz einfach: Vielleicht müssen wir es nicht immer Liebe nennen, manchmal reichen schon Respekt und Achtung. In diesen Zeiten vielleicht auch noch Hygiene- und Abstandsregeln.

So übersetzt ist das Gebot Jesu dann genauso aktuell wie vor 2000 Jahren.

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