St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

Navigationsmenüs (Bischöflich Münstersches Offizialat)

22. Juni 2020

Blick auf das Leben mit Gott

Gerade in diesem Jahr, das so ganz anders ist als die vorherigen, in der die Nachrichtenflut Katastrophen unterschiedlichster Art sichtbar macht, beruhigt mich manchmal der Blick auf die Jahreszeit und auf das Blühen und Wachsen der Pflanzen.

Ein Lied, das Blühen und Reifen im Blick auf das Leben mit Gott beschreibt, begleitet mich zur Zeit.

Aus vollem Herzen möchte ich singen (Gotteslob 465)*:

„Das Jahr steht auf der Höhe, die große Waage ruht.
Nun schenk uns deine Nähe und mach die Mitte gut.
Herr, zwischen Blühn und Reifen und Ende und Beginn.
Lass uns dein Wort ergreifen und wachsen auf dich hin.
”  

Ja, die Mitte des Jahres ist angebrochen. Eine Hälfte ist vergangen, die zweite Hälfte folgt.

Gerade zu dieser Zeit wird deutlich, dass der Weg im Glauben ein fortschreitendes Begreifen ist und dass Abschied und Neubeginn zum Leben gehören.

So viel Nähe mussten wir in den vergangenen Monaten entbehren, so viele neue Ideen entwickeln, um uns nicht ganz allein zu fühlen.

Sehnsucht nach Normalität und manch einer alten Routine kam da schon manchmal auf.

Sich in dieser Konstellation neu zu finden, durchzuatmen, und Orientierung zu finden, ist Herausforderung und Anspruch zugleich. Sich auf einfache, schöne Worte und Melodien zu besinnen kann da trösten und Hoffnung schenken.

Und gerade in einer bewegten Zeit kann ein Lied zum Gebet und Begleiter in schweren Stunden werden. Ein Lied, das unseren Glauben und unser Fühlen in Einklang bringt: Dass bei Gott unser Sein aufgehoben ist und vollendet wird.

Pastoralreferentin Lena Köhler

 

* Den Text des Mittsommerliedes dichtete Detlev Block, geboren am 15. Mai 1934 in Hannover, evangelischer Pfarrer im Ruhestand, Professor (h.c.), Schriftsteller, Lyriker und Kirchenlieddichter, 1978.

 Die Melodie schrieb Johannes Steuerlein 1575, ursprünglich wohl mit einem weltlichen Text, die im evangelischen Kirchengesang unter dem von Martin Behm verfassten Frühlingslied Wie lieblich ist der Maien (EG 501) bekannt ist.

 Der Komponist und gekrönte Dichter Steuerlein, 1547 in Schmalkalden geboren, war anfänglich Stadtschreiber in Wasungen, später Kanzleisekretär und schließlich Stadtschultheiß in Meiningen, verstarb 1613 in Meiningen.

 

(Dieser Artikel ist am 23. Juni 2020 „Mut machen in der Corona-Krise" erschienen, unter der Überschrift  „Lieder, die durch die Zeit begleiten": WZ und die Kirchengemeinden machen diese gemeinsame Aktion. Die Impulse erscheinen an jedem WZ-Erscheinungstag)