Mehr als 100 Kinder erhalten Weihnachtsgeschenke
Aktion der Caritas ermöglicht Familien unbeschwerte Festtage – Anonymität wird hier großgeschrieben

© WZ-Foto: Kea Ulfers
Angelika Koke-Barkam (von links) vom Caritasverband organisiert gemeinsam mit einem Team aus Ehrenamtlichen die Weihnachtaktions. Ursel Kindel, Marianne Schaffrath und Volkmar Nitsche gehören seit vielen Jahren dazu.
Ein letztes Mal werden alle Listen sorgfältig geprüft: Sind wirklich alle Vorbereitungen getroffen? Während die letzten Pakete noch eintreffen, steht bereits fest, dass auch in diesem Jahr mehr als 100 Kinder beschenkt werden können.
Wachsender Bedarf und prekäre Lebenslagen
Seit mehr als zwei Jahrzehnten ermöglicht die Weihnachts-Paten-Aktion des Caritasverbandes im Dekanat Wilhelmshaven Familien in schwierigen Lebenslagen ein schönes Weihnachtsfest.
Dabei unterstützten die Pfarrgemeinde St. Willehad, die St. Benedikt Gemeinde in Jever, der St. Michael Kindergarten und die Cäcilienschule.
„Ich bin total begeistert, dass wir es auch in diesem Jahr geschafft haben, 121 Geschenke zu besorgen“, freut sich Angelika Koke-Barkam von der Schwangerschaftsberatung der Caritas.
Der Bedarf ist jedoch hoch.
Nahezu alle beschenkten Familien nutzen regelmäßig die Beratungsangebote des Verbandes.
„Die Not der Menschen wird nicht kleiner“, betont Koke-Barkam.
Diese Entwicklung spiegelt sich in fast allen Fachbereichen der Caritas wider, die stetig steigende Klientenzahlen verzeichnen.
Geschenke liebevoll ausgewählt
Besonders kinderreiche Familien und Alleinerziehende sind betroffen.
Viele von ihnen leben in prekären Verhältnissen und kommen trotz fester Arbeit kaum über die Runden.
Wie prekär die Lage zum Teil ist, zeige sich auch im Alltag.
„Gutscheine für unsere Secondhand-Läden werden uns förmlich aus den Händen gerissen“, so Koke-Barkam.
Anonymität wird bei der Aktion großgeschrieben.
Nur Vorname sowie Alter werden verraten, und für wen das Paket bestimmt ist.
So bleibt der Schutz der Familien gewahrt, während die Geschenke liebevoll ausgewählt werden.
Diese dürfen einen Wert von 25 Euro nicht überschreiten, gleichzeitig werden nur Kinder bis 16 Jahren beschenkt.
Die Ausgabe erfolgt kurz vor Weihnachten direkt an die Eltern, damit die Überraschung unter dem Baum gelingen kann.
Dank der zehn ehrenamtlichen Paten konnten erneut mehr als 100 Wünsche erfüllt werden.
Die Hilfe kommt direkt an
Die ehrenamtlichen Paten beschaffen die Geschenke entweder selbst oder koordinieren den Einkauf für jene, die zwar unterstützen möchten, aber keine Möglichkeit haben.
„Es gibt viele Menschen, die sich beteiligen wollen, aber aus verschiedensten Gründen die Besorgungen nicht selbst erledigen können“, erklärt Volkmar Nitsche.
Er gehört, ebenso wie Marianne Schaffrath und Ursel Kindel, zum langjährigen Kern des ehrenamtlichen Teams.
Wir freuen uns einfach, wenn wir Herzenswünsche erfüllen können
Einfach nur anonym Geld zu spenden, wäre für Nitsche keine Alternative. „Hier sehe ich, dass die Hilfe direkt ankommt. Es ist ein ganz anderes Gefühl, ein Geschenk persönlich auszuwählen.“
Diese Motivation teilt auch Kindel. Für sie ist die Aktion längst zu einer Herzensangelegenheit geworden. „Ich denke gar nicht darüber nach, dass ich die Kinder eigentlich nicht kenne. Es ist, als würde ich für meine eigene Familie einkaufen.“
Entsprechend liebevoll werden die Präsente verpackt. „Wir freuen uns einfach, wenn wir Herzenswünsche erfüllen können.“