St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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Nach der Ursache wird noch gesucht

Schäden - In der katholischen Kirche St. Willehad machen Setzrisse eine Sanierung erforderlich

Ruhig und friedlich ist es an diesem Morgen in der Kirche St. Willehad. Links vom Altar steht noch die schöne große Krippe, in der Apsis der hochgewachsene Weihnachtsbaum, er sorgt für einen leichten Tannenduft. Durch die bunten Fenster in dem halbrunden Abschluss des Kirchenraums fällt nur wenig Licht – eine angenehme Atmosphäre.

Doch dann fällt der Blick auf die Risse. Unter der Decke der Apsis beginnend, ziehen sie sich an mehreren Stellen die Wände entlang der Fenstersimse hinunter bis zum Boden. „Wir beobachten diese Rissbildung bereits seit mehreren Jahren. Anfangs wurden sie mit elastischem Putz verschlossen, aber das war keine dauerhafte Lösung, wie sich herausstellte“, sagte Dechant Andreas Bolten.

Rissmonitore

Er zeigt auf an den Wänden angebrachte Markierungen und zwei sogenannte Rissmonitore, die von einer beauftragten Fachfirma über jeweils einen Riss geklebt wurden, um weitere Veränderungen aufzuzeigen. Denn durch die Anordnung eines Fadenkreuzes über einem Strichraster ist die Verformung eines Risses direkt ablesbar.

„Die gute Nachricht ist: Es besteht keinerlei Gefahr. Das haben alle bisherigen Untersuchungen der Experten ergeben“, betont Bolten.

Die St. Willehad-Kirche wurde 1911 eingeweiht, ihr Glockenturm ist 55 Meter hoch. Im Zweiten Weltkrieg, so berichtet das Wilhelmshavener Heimatlexikon, war die Kirche stark zerstört worden – alle Fenster waren dabei zu Bruch gegangen. Im Jahr 1948 erfolgte der Wiederaufbau von St. Willehad.

Eisen- und Holzpfähle

Die nun baukonstruktiv kritische halbrunde Apsis der Kirche besteht aus einer hölzernen Dachkonstruktion, einer abgehängten leichten Unterdecke, massiven Mauerwerkswänden und einer Gründung der Außenwände auf Eisenbetonbalken und Holzpfählen. „Auch von außen sind in dem Mauerwänden Risse zu sehen“, erklärt der Dechant. „An diversen Stellen hat die Fachfirma draußen Proben der Gründungspfähle entnommen.“

Eine Vermutung war: Die Setzung sei wahrscheinlich auf eine schadhafte Gründung zurückzuführen. Dann wäre eine Gründungssanierung mit anschließender Risssanierung erforderlich. „Die Proben der Gründungspfähle zeigen, dass diese ok sind. Die Risse könnten auch mit der Statik der Dachkonstruktion zusammenhängen.“ Doch weitere Untersuchungen stehen noch aus und dann werde ein Sanierungskonzept erstellt, so Andreas Bolten.

Fördermittel

Die Pfarrei geht derzeit von einem Finanzierungsbedarf von insgesamt rund 300 000 Euro aus, teilte das Bonifatiuswerk (siehe Info) auf Anfrage mit. „Das Bonifatiuswerk ist Ergänzungsfinanzierer, das heißt, wir beteiligen uns an den Sanierungskosten mit einer einmaligen Förderung in Höhe von 50 000 Euro in diesem Jahr“, so ein Sprecher.

„Wir haben den Antrag zur Sanierung bereits gestellt. Über die Unterstützung durch das Bonifatiuswerk freuen wir uns natürlich sehr“, sagt Dechant Andreas Bolten. Den Großteil der Kosten werden das Bischöflich Münstersche Offizialat und die Gemeinde übernehmen.

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung von Michael Halama vom 5. Februar 2022

 

Bonifatiuswerk

Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken e.V. unterstützt katholische Christen in der Diaspora in Nord- und Ostdeutschland, in Nordeuropa und im Baltikum.

Mit rund zwölf Millionen Euro wird das Hilfswerk in diesem Jahr in den vier Hilfsarten Glaubenshilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Bauhilfe und Verkehrshilfe Projekte unterstützen.

Im Bereich der Bauhilfe wird das Hilfswerk nach eigenen Angaben rund 2,35 Millionen Euro ausschütten – eine Steigerung von knapp fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr.