Es gibt Momente, in denen sehe ich völlig klar und weit.

Für einen Augenblick erscheint mir mein Leben hell und leicht, da weiß ich genau, wer ich bin und wohin ich gehe.

Ich spüre Licht und Weite.

Letzte Woche ging es mir so.

Eine Kundgebung für die Demokratie hatten wir organisiert, mit wenigen gerechnet, aber Tausende Menschen kamen.

Als ich die Bühne betrat, um die vielen zu begrüßen, stand ich einem Meer guter, friedlicher Menschen gegenüber.

Freundlich, offen und entschlossen.

Gekommen waren sie, um für Vielfalt und ein gutes, solidarisches, respektvolles Zusammenleben einzutreten.

In unzählige warmherzige, lächelnde Gesichter sah ich und fühlte mich sofort getragen.

Gut in diesen Zeiten.

Weil ich Christ bin, engagiere ich mich, auch für die Demokratie.

Es reicht nicht mehr, nur weinende Emojis in den sozialen Medien zu posten.

Mehr denn je ist es an der Zeit für ein gutes Miteinander, menschlich und solidarisch, mit allen Menschen guten Willens.

„So hat es damals auch angefangen.“ Der Satz stammt von Margot Friedländer (*1921), Holocaust-Überlebende.

Sie weiß, was es bedeutet, wenn die Demokratie verschwindet, der Faschismus sich durchsetzt, Minderheiten ausgegrenzt und verfolgt werden.

Wie es heute anfängt, erinnert an damals.

Doch wie es nun weitergeht, entscheiden Sie/entscheidest Du.

Wir sind mehr denn je gefragt, uns zu entscheiden.

Nie wieder. Nie wieder ist jetzt. Licht und Weite.