In anderen Fragen, etwa beim Arbeitsrecht und der Schaffung langfristiger synodaler Strukturen, haben wir wichtige Weichenstellungen für die katholische Kirche in Deutschland vorgenommen, um das Evangelium weiter glaubhaft zu bezeugen. Wir sind auf dem richtigen Weg. Und wir wollen ihn weitergehen.“

Zu Beginn der Synodalversammlung hatte der Antragstext zur Sexualmoral nicht die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit der Bischöfe erreicht. Dies hatte die Weiterarbeit auf dem Synodalen Weg grundsätzlich in Frage gestellt. „Ich hatte mir gewünscht, dass dieser Text angenommen wird. Ich selbst hatte auch für ihn gestimmt – wie für alle Reformanträge. Nach Ende der Versammlung bin ich aber erleichtert, dass wir gleichwohl viele wichtige Anliegen rund um die Aktualisierung der kirchlichen Sexualmoral nach vorne bringen konnten“, so der Bischöfliche Offizial für den Oldenburgischen Teil des Bistums Münster. Theising hatte bereits zum vierten Mal auch als Moderator an der Synodalversammlung mitgewirkt.

Die Synodalversammlung hat mit großer Mehrheit unter anderem Anträge angenommen, die die Einrichtung eines dauerhaften Synodalen Ausschusses von Bischöfen und Gläubigen, eine Aufwertung der Rolle von Frauen in der Kirche, eine Reform des kirchlichen Arbeitsrechts sowie die lehramtliche Neubewertung von Homosexualität fordern. Zur Ablehnung des Antragstextes am Donnerstag erklärt Theising: „Die Krise zu Beginn hat uns auch geholfen, genauer hinzuhören, was andere denken, meinen und fühlen – um gemeinsam noch stärker um breite Zustimmung für Reformideen zu ringen. Ich glaube, das ist uns gelungen."