St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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25. November 2023 | Gedanken zum Sonntag von Lars-Jörg Bratke ist katholischer Pfarrer im Pfarrbezirk Wangerland

Tu‘ ein Licht uns aus!

Der Sturm klatscht den Regen nur so gegen mein Fenster – er steht auf der Westseite des Pfarrhauses.

Es ist novemberdunkel draußen, und nur so eben kann ich noch den Wangerooger Leuchtturm umlaufend rot herüberleuchten sehen. Das geht von meinem Schreibtisch aus, weil ich übers freie Feld den Blick bis zum Deich habe.

Jetzt ist das Licht am Sturmabend nur schwer auszumachen, dennoch blitzt es immer wieder auf. Tröstlich, richtungsweisend, Kurs angebend.

Das Licht weist den Schiffen den Weg durch die Nacht und den Sturm, leuchtet selbst durch die Nebelwand und scheint noch in die Sturmnacht raus, wenn ich schon längst zu Bett gegangen bin.

Morgen in der Frühe, wenn ich aufstehe, ist es auch noch zu sehen. Bis wieder klare Sicht herrscht.

Für mich ist das ein tröstliches und inzwischen auch heimatliches Bild geworden.

Und jetzt im November, wo wir als Christinnen und Christen besonders an unsere Verstorbenen denken, geht mir das Bild vom Leuchtturm noch einmal ganz anders ein.

In einem Lied, das wir in unserer Gemeinde häufig zur Beerdigung singen, heißt es: „Und sind wir einmal müde, dann tu‘ ein Licht uns aus, o Gott, in Deiner Güte, dann finden wir nach Haus.“

Ein Licht im Hafen der Ewigkeit, dass durch das Dunkel von Sterben und Tod, durch Nebel und Sturm still und stetig, verlässlich, treu leuchtet.

Gottes Leuchtturm steht im Land des Lichtes, des Friedens und der Verheißung und weist uns, wenn wir hier wegmüssen, den Weg in einen sicheren Hafen. Unsere Altvorderen im Glauben haben von unserer Heimat im Himmel gesprochen.

Die Bibel sagt das so: „Wir haben hier keine bleibende Statt, unsere Heimat ist im Himmel!“ Und ich denke mir das so:

Gott tut uns ein Licht aus, damit wir den Weg zurück in den Heimathafen finden.

Dort sind all jene, die vom Ufer der Zeit aufbrechen mussten, hier abgelegt haben, um dort anzukommen.

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