St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

Navigationsmenüs (Bischöflich Münstersches Offizialat)

Verlust der Kultur wird in den Fokus gerückt

Ausstellung der Caritas zeigt Ikonenmalerei von ukrainischen Künstlern in Christus-König-Kirche

Mehr als 450 zerstörte Gotteshäuser, geraubte Museumsbestände, in Trümmern liegende Innenstädte: Ziel des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ist es auch, die Kultur auszulöschen. Mit der Ausstellung „Hoffnung in Zeiten des Krieges-moderne Ikonen aus der Ukraine“ möchte der Caritasverband Wilhelmshaven darauf aufmerksam machen und den Verlust der Kultur in den Fokus rücken.

Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der ukrainischen Galerie Iconart aus Lwiw entstanden ist, zeigt 39 Bilder von Ikonen. Die 16 teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler der Galerie zeigen dabei neben religiösen Motiven auch die Realitäten von Krieg, Tod und Hunger. Ikonen sind Kult- und Heiligenbilder, die überwiegend in den Ostkirchen, besonders in den orthodoxen Kirchen des byzantinischen Ritus, verehrt werden. „Die Ikonen, die in der Ausstellung gezeigt werden, entsprechen jedoch nicht dem gewohnten Bild“, sagt Dr. Monika Stamm, Koordinatorin für Integrationslotsen des Caritasverbands und Organisatorin der Ausstellung. Während Ikonen normalerweise Heilige und biblische Szenen darstellen, zeigen diese Werke laut Stamm eine neue Spiritualität. „Die ukrainischen Künstler beherrschen alle das Handwerk der traditionellen Ikonenmalerei.“

Die Ausstellung biete deshalb eine einzigartige Gelegenheit, die Ikonenmalerei im zeitgenössischen Kontext zu erleben. Auf die Bilder aufmerksam geworden ist Stamm durch das Collegium Orientale Eichstätt, einem katholischen Studienkolleg, das der Ausbildung von Priesteramtskandidaten und dem postgraduierten Studium von Klerikern unterschiedlicher Ostkirchen dient. Der Vizerektor des Collegium, Mykola Dobra, selbst Ukrainer, vermittelte den Kontakt nach Lwiw. „Die Zusammenarbeit mit den Künstlern hat hervorragend funktioniert und wir freuen uns sehr, dass wir die Bilder in der Kirche ausstellen können“, sagt Stamm.

Um die Arbeit der Künstler zu unterstützen, stehen die Bilder auch zum Verkauf. „Außerdem sammeln wir Spenden für die Caritas in der Ukraine.“Die Ausstellung wird am Freitag, 2. Februar, um 18 Uhr in der Christus-König-Kirche eröffnet. Dr. Alexander Linke von der Katholischen Akademie Stapelfeld wird zudem einen Vortrag über die Ikonenmalerei halten und über die Interpretation der Künstlerinnen und Künstler aus der Ukraine sprechen. Bis zum 25. Februar werden die Bilder gezeigt. Weil sich am 24. Februar der Kriegsbeginn in der Ukraine zum zweiten Mal jährt, wird es an diesem Tag einen besonderen Gottesdienst geben.

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung von Kea Ulfers vom 31. Januar 2024