St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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2. April 2022 | Vorwort zum Pfarrbrief zu Ostern

Ein Himmel voller Sterne als ein Segenszeichen für Abraham!

Liebe Gemeinde,

bei den Menschen in der Ukraine sind unsere Gedanken: jetzt, in diesen Stunden, in denen diese Zeilen geschrieben werden und in denen diese von Ihnen und Euch gelesen werden, in den vorösterlichen oder österlichen Tagen. Jeder von uns braucht ein Licht der Hoffnung! Über uns und der Ukraine ist derselbe Himmel, der „Himmel“, der für uns Gottes Weite und Größe versinnbildlicht, und gleichzeitig der Himmel, aus dem Bomben niederschlagen.

In diesen Wochen des Krieges bedeutet das Dunkel der Nacht nicht nur das Abenddunkel, sondern ein ungeahntes Ausmaß an Gewalt, Verbrechen, Terror und Grausamkeit. Der Himmel ist entstellt, tags und nachts in der Ukraine. Ich überlege, wie es anzusprechen oder anzufragen ist, ob und wie es einen Stern der Hoffnung gibt oder geben kann.

In diesen Wochen befassen wir uns in der Gemeinde mit dem Abrahamprojekt: ein Himmel voller Sterne als ein Segenszeichen für Abraham! An unserem Ort sprechen wir von Segen, andernorts sitzen Menschen in Kellern und U-Bahntunneln und sehen
keinen Himmel. Der Zwiespalt könnte kaum größer sein.

Aber wünschen und darum beten, dass es wenigstens den einen oder auch mehrere Hoffnungssterne gibt, das können wir tun. Diese Bereitschaft möchten wir aufrechterhalten. Am Leid der Opfer will keiner vorbeidenken oder vorbeireden. Die Abrahamerzählung ist keine reine Erbauungsgeschichte. Sie ist niedergeschrieben nach und in Jahren von Kriegen und Gewalt. Solche Erfahrungen stellen die Opfer immer wieder neu vor die Frage, ob sie den Blick aus dem Geschehen erheben können. Das möge gelingen! Das Schreckliche des Krieges soll nicht das Letzte sein!

Die Evangelien wissen, dass wir diese Aufblicke oder Ausblicke brauchen. Das Leiden Jesu und das Leiden der Menschen gehören zusammen. Das Hindurchgehen Jesu durch das Leid möchte uns in der Osterfeier zu Hoffnungsblicken führen.

Wie dankbar können wir auch in dieser Zeit für die vielen hilfsbereiten Menschen sein, mit den vielen Aktionen, Gebeten, Hilfen, Gaben. Es sind Zeichen großer Menschlichkeit und Hoffnung.

In diesem Erleben wünsche ich Euch und Ihnen mit dem Pastoralteam ein gesegnetes Osterfest!

Ihr Pfarrer Andreas Bolten