Ich erinnere mich an eine Geschichte aus meiner Heimat Indien. Eines Tages gab es Streit zwischen den Buchstaben des Alphabets. Es ging darum, welcher Buchstabe der wichtigste sei. Das A sagte zu allen anderen Buchstaben, dass es der wichtigste Buchstabe sei, weil es ja am Anfang stehe. Darauf beschwerten sich die anderen Buchstaben, denn sie hielten sich ebenfalls für wichtig.

Der Streit wurde heftig und so entschloss sich das A, das Alphabet zu verlassen, um den anderen Buchstaben zu beweisen, dass es nur mit ihm gelingen könne, Wörter zu bilden. Gleich machten sich die restlichen Buchstaben ans Werk, Sätze zu bilden; aber es gelang ihnen einfach nicht. Einzelne Wörter waren möglich; aber keine Sätze. Mit einem überlegenen Lächeln sagte das A zu den anderen Buchstaben: „Seht Ihr nun ein, dass es ohne mich nicht geht?“ Doch die restlichen Buchstaben des Alphabetes waren sich inzwischen einig und sagten: „Ohne uns kannst Du nicht einmal ein einziges Wort formen.“

Als sich endlich der Schöpfer des Alphabetes einschaltete fragte er: „Warum streitet ihr? Ich habe euch erschaffen in dem Wissen, dass ihr nur miteinander Sinn macht. Allein habt ihr keine Existenzmöglichkeit. Ein jeder von euch hat seine Berechtigung nur durch die Zusammengehörigkeit, als Einheit.

Der Schöpfer sagt uns dasselbe. Ob in Zeiten des Glücks, ob jetzt, in der Zeit der Epidemie oder in Zeiten der Angst, wir werden nur stark sein, wenn wir zusammenhalten. Besonders ist es an der Zeit, dass wir das Coronavirus zusammen verteidigen müssen. Lassen Sie uns zusammenstehen und somit viel Gutes bewirken.

Gott segne Sie alle - und - bleiben Sie gesund.

Kaplan George Thomas

 

(Dieser Artikel ist am 7. Mai 2020 „Mut machen in der Corona-Krise" erschienen, unter der Überschrift  „Mutig zusammenstehen": WZ und die Kirchengemeinden machen diese gemeinsame Aktion. Die Impulse erscheinen an jedem WZ-Erscheinungstag)