1. APRIL 2023 | Gedanken zum Sonntag von Dechant und Pfarrer Andreas Bolten
Welcher Esel trägt eigentlich uns?
© epd-bild
Am Palmsonntag erinnern sich Christen in aller Welt an den Einzug Jesu in Jerusalem. Hier eine Darstellung der Szene auf einem Gemälde von Hippolyte Flandrin (1809–1864) „Einzug Jesu in Jerusalem an Palmsonntag“ (Eglise Saint-Germain-des-Pres de Paris).
Wer heute König sein will, muss sich bewähren.
Die Königshäuser Europas stehen unter ständiger Beobachtung.
Der Glanz vergangener Epochen ist abgebröckelt. Medien entdecken gerne Angriffsstellen für Skandalenthüllungen. Hohe Medienquoten signalisieren dennoch einen hohen Interessantheitsgrad.
Es gibt noch viele royale Fans in unseren Gesellschaften . Bei der Berichterstattung sind die Könige noch immer noch auf den vorderen Plätzen.
Das kann aber nicht verhüllen, dass sich die Royals immer stärker um Akzeptanz bemühen müssen.
Inmitten dieser heutigen Königsbilder, der vielen aktuellen Krisen, geschichtlichen Königinnen und Könige und der biblischen Königserzählungen feiern wir diesen Jesus von Nazareth als König.
Er zieht reitend auf einem Esel in Jerusalem ein.
Wie schön und wichtig, dass wir als Christen dieses Königsbild vor Augen haben.
Dieses Bild ist einmalig. Könige, Regierende, Leitende können daran gemessen werden:
Wie bescheiden, einfach, authentisch und friedensausstrahlend sind sie?
Wie viel Mut zum Dienen haben sie, wie „demütig“ sind sie? Das können wir auch uns selbst fragen.
Wie viel davon finden wir bei uns.
Eine weitere Frage sei erlaubt: Welcher Esel trägt eigentlich uns?
Es gibt allen Grund, denen dankbar zu sein, die uns dieses Gute tun.
Was unscheinbar und unspektakulär erscheint, kann immens wichtig sein.