St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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Wie sich vom Urvater lernen lässt

Katholische Gemeinde startet überkonfessionelles „Abrahamprojekt“

 Krieg in der Ukraine, seit zwei Jahren Pandemie und viele Katastrophen rund um die Welt – wie kann Gott das zulassen? Was fordert er den Menschen ab? Und welche Wege hält er möglicherweise für mich, hält er für uns bereit? Diese Fragen bilden den roten Faden des „Abrahamprojekts“.

Was hat es mit dem Projektnamen auf sich?

Von Aschermittwoch bis Pfingsten lädt die Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven dazu ein, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen. Es soll ein Angebot an alle Generationen sein, sagt Pastoralreferent Reinhard Stolte. Noch dazu religionsübergreifend, also ganz im Zeichen des Namensgebers Abraham, denn der ist Urvater der drei Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam.

Aber eben nicht nur das, Abraham war der erste, der Gottes Ruf erhört habe, weiß Pastor Andreas Bolten. Er habe sich von ihm mitnehmen lassen ins gelobte Land, nicht wissend, wo das sein könnte. Und am Ende war Abrahams Vertrauen in Gott so groß, dass er sogar bereit war, ihm den eigenen Sohn zu opfern. Soweit kam es nicht, wie dem Buch Genesis im alten Testament zu entnehmen ist. Dort heißt es: „Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Jener sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus, und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, daß du Gott fürchtest; du hast mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten“.

Welche Bezüge gibt es zur Gegenwart?

Diese Geschichte, so betont Bolten, sage uns heute noch etwas. Was genau, das müsse und könne jeder für sich selbst herausfinden. „Glaube ist immer auch an die Wirklichkeit gebunden. Wir wollen mit dem Abrahamprojekt Impulse geben, mit komplexen Krisensituationen umzugehen, nicht in Problemen steckenbleiben, sondern Perspektiven suchen. Hier ist ein geistlicher Zugang wichtig, nicht Aktionismus oder Pragmatismus – wenn gleich auch die ihre Bedeutung haben.“

Berufung, Verheißung, Aufbruch, Herausforderungen und Vertrauen – das sind die Schlagworte, die mit Abraham verbunden werden. Und um die soll es in den Wochen bis Pfingsten gehen – in der individuellen Selbstreflexion, aber auch in der Gemeinschaft.

Wie genau sieht das geplante Programm aus?

Schauplatz wird die St. Peter Kirche in der Schellingstraße, Wilhelmshavens größte katholische Kirche, sein. Viel Platz ist wichtig, denn im Innern des Gotteshauses werde ein großes „Abrahamszelt“, eine Jurte, aufgebaut, erklärt Stolte. Es soll ein Erlebnisraum werden, den alle beteiligten Gruppen – seien es Kindergärten, Schulklassen oder Seniorengruppen – aktiv mitgestalten können. Darüber hinaus werde es dort jede Woche geistliche Übungen (Exerzitien) geben, bei denen verschiedene Arten des Betens vermittelt werden. Auch die Bereitschaft, sich täglich 20 bis 30 Minuten Zeit zum persönlichen Beten und weitere zehn Minuten für die persönliche Rückbesinnung auf den Tag zu nehmen, gehöre zu den Exerzitien, erklärt Stolte.

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung von Lutz Rector vom 25. Februar 2022

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