St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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19. November 2022 | Vorwort von Pfarrer Andreas Bolten zum Pfarrbrief 2022 zu Weihnachten

Wir alle wollen es feiern!

Liebe Gemeinde!

Unser diesjähriges Weihnachtsfest wird in einer kaum erahnbaren Stimmung stattfinden.

Wir alle wollen es feiern! Wir wollen feiern, dass Gott die Menschheit nicht alleingelassen hat. Wir wollen feiern, dass sein Sohn zu uns gekommen ist.

Ich glaube: Dieses „Wir“ gilt weltweit.

Es ist aber ausgenommen schwer, sich vorzustellen, dass in den Kellern bombardierter Dörfer und Städte in der Ukraine Weihnachtsstimmung aufkommt. Dort wird es sehr kalt sein und unbehaglich. Die Menschen dort werden hoffentlich Spuren der Hoffnung und der Kraft finden, besonders in den Festtagen. Sei es am gemeinsamen Weihnachtsfesttermin nach römisch-katholischer Festdatierung oder nach orthodoxer. Es wird in diesen bedrohten Gebieten sicherlich nur in Ausnahmen einen Weihnachtsbaum und ein feines Weihnachtsabendmenü geben.

Offenbar müssen wir mit dem Eingeständnis und der Feststellung leben, dass Sicherheit und Frieden sehr zum Schaden und zum Leiden der Betroffenen und der Opfer von Kriegsaggressivität von unmenschlichen Machtinteressen in riesigem Ausmaß verletzt und angegriffen werden.

Demgegenüber kann nur unsere Solidarität stehen!

In dieser Zeit, wird uns abverlangt, uns auf Krisenzeiten weiter einzulassen. Der Gemeinsinn, das Verständnis für Schwache, Verzicht, politische und soziale Gerechtigkeit sind Werte, die wir in dieser unmittelbaren und drängenden Wichtigkeit für unser Gemeinwohl stärker und tiefer verteidigen und umsetzen müssen.

Und wo bleiben unsere Emotionen?

Ich glaube, wir müssen hier keinen Widerspruch aufmachen!

Wir können Weihnachten feiern, auch mit unseren Emotionen, unseren Erinnerungen aus Kindertagen und was wir uns für ein schönes Fest mit unseren Lieben wünschen. Machen wir Weihnachten nicht ärmer als es ist: Es ist seit jeher ein Fest einer armen und Wind und Wetter ausgesetzten Familie.

Das ist seit jeher das Leben Jesu selbst.

Mag sein, dass wir in diesem Jahr stärker die Ausgesetztheit und die Not anderer, besonders der Menschen in der Ukraine im Herzen haben. Unsere eigene Beteiligung und Mitfeier des Festes der Geburt Jesu wird uns stärken, uns solidarisch und nah den Menschen verbunden zu sein, die es nur in bescheidenster Weise oder sogar gar nicht feiern können.

Mit dem Pastoralteam wünsche ich Ihnen ein gesegnetes und frohes Weihnachtsfest!

Ihr Pfarrer Andreas Bolten