St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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Ein Geschenk für die Schule

Neuer Klassentrakt für Cäcilienschule eingeweiht

Bis zum Vorabend hatten die Handwerker noch zu tun gehabt. Aber gestern konnte Oberstudiendirektor Günter Barkam seine große Freude zeigen, als er die große Gästeschar zur Einweihung des neuen Klassentraktes begrüßte. Seit August 2020, mit Wiedereinführung des 13. Jahrgangs, hätte seine Schule auf das neue Gebäude gewartet. Corona, der Bauboom, und selbst die Havarie der „Ever Given“ im Suezkanal hätten die Fertigstellung aber mehrfach verzögert, sagte Barkam. Jetzt aber kann es losgehen.

Viel Glas und Licht, helle Fluren, holzgetäfelte Sitznischen, ein ungewöhnliches Farbkonzept und eine ausgeklügelte Luftfiltertechnik dominieren das neue dreigeschossige Gebäude. Zwölf Klassenräume, zwei Differenzierungsräume und zwei Fachräume für Musik sind hier untergebracht. In jedem Raum wurden interaktive Bildschirme aufgestellt und neuste Audio- und Videotechnik installiert. Zehn Prozent der Stühle und Tische sind höhenverstellbar und können mit ihren Schülern mitwachsen. Die Raumaufteilung mit Trockenbauwänden erlaubt spätere Veränderungen. Ein großer Bereich im Erdgeschoss dient als Mensa bzw. Aula. „Das Gebäude ist für uns ein Geschenk“, strahlte Barkam.

6,2 Mio. Euro hatte der Kirchensteuerrat des Offizialatsbezirks Oldenburg hierfür bewilligt. „Es ist für uns seit einigen Jahren die größte Einzelinvestition“, betonte Uwe Kathmann, Vorstand der bischöflichen Schulstiftung St. Benedikt. „Wir freuen uns sehr, den Schulstandort Wilhelmshaven damit weiter stärken zu können.“ Von einem „Meilenstein in einer Zeit, wo man nicht weiß, wie es wirtschaftlich weiter geht“ sprach Weihbischof Wilfried Theising. „Die Schulen bedeuten uns sehr viel. Wir möchten unseren Schülerinnen und Schülern Herzenzbildung schenken und mit dem christlichen Glauben in Verbindung bringen.“ Daher erhalte jeder Klassenraum ein Kreuz, das Martin Denzinger, Architekt des Bischöflich Münsterschen Offizialates, gestaltet hat. Die Schule stehe aber auch Schülern anderer Konfessionen oder Bekenntnisse offen. Seinem Vorvorgänger, Weihbischof Max Georg Freiherr von Twickel, sei diese Schule so ans Herz gewachsen, dass er ihr 2013 den Großteil seines Vermögens vermacht habe, sagte Theising. Dieses Geld sei hier mit verbaut worden. Mit weiteren 50.000 € unterstützt das Bonifatiuswerk die Maßnahme, erklärte Reinhard Stolte vom Diözesan-Vorstand.    

Vorgängerbau war nicht mehr haltbar
Dass der alte Vorgängerbau abgerissen werden musste, bedauerten mehrere Redner. Optisch habe das klassizistische Gebäude gut ausgesehen. Doch es sei nicht mehr haltbar gewesen, betonte Architekt Michael Otto vom Oldenburger Architekturbüro g+h Architekten henckel + otto partG mbB, der selbst in der Denkmalpflege tätig ist. Er habe aber einige Paletten der alten Klinkersteine aufheben lassen. Und daraus werde sein Büro eine Steele errichten lassen, in der auch die alten Gedenksteine der Schule Platz finden würden.

Als nächstes steht die Gestaltung des Schulinnenhofes an. Auf 1.700 qm wird er einen offenen Campuscharakter mit viel Grün vermitteln. Zusammen mit dem neuen Haus 6, dessen Glastüren im Erdgeschoss geöffnet werden können und so bei Veranstaltungen den Außenbereich mit einbeziehen, bekommt die Schule das lang ersehnte "Forum". „Für unsere 700 Schülerinnen und Schülern erhalten wir dann einen zentralen Treffpunkt und Veranstaltungsort," freute sich Barkam.

Quelle: Schulstiftung St. Benedikt von Ludger Heuer vom 17. Juli 2021

 

Schulischer Meilenstein auf 70 Pfählen

Cäcilienschule kann Neubau in Betrieb nehmen – Weihbischof Theising segnet die Räume

Die Zahl 6 genießt an Schulen nicht den besten Ruf, steht sie doch in der Regel für etwas besonders Schlechtes. Was Benotungen betrifft, gilt das auch an der Cäcilienschule. Dort allerdings verkörpert die 6 jetzt zusätzlich etwas ausgesprochen Gutes. Es ist die Hausnummer des neuen Schulgebäudes, das gestern eingeweiht wurde.

Lange, seit August 2020, habe man auf die Fertigstellung gewartet, sagte Schulleiter Günter Barkam. Der Bau war 2018 begonnen worden. Spätestens mit der Rückkehr zum Abitur nach 13 Schuljahren sei die Cäcilienschule aus allen Nähten geplatzt. „Heute wurden die letzten Arbeiten erledigt, jetzt kann es losgehen!“

Eine „lange Bauzeit“ könne er nicht erkennen, betonte Weihbischof Wilfried Theising (Offizialatsbezirk Oldenburg). „Aus meiner Sicht ging es sehr schnell, da kenne ich ganz andere Projekte.“ 2017 sei er das erste Mal vor Ort gewesen und habe eine Schule in zum Teil „desolatem Zustand“ präsentiert bekommen. Das habe auch im übertragenden Sinne Eindruck gemacht. „Schulen bedeuten uns im Offiziliat sehr viel. Hier wird den jungen Menschen nicht nur Wissen vermittelt, sondern etwas für das Leben mitgegeben, Herzensbildung im christlichen Glauben geleistet.“

Trotz aller Unsicherheiten habe sich die Schulstiftung St. Benedikt des großen Projektes angenommen. „Die heutige Einweihung ist ein Meilenstein“, so der Weihbischof. Er erinnerte an seinen Vorvorgänger Max Georg Freiherr von Twickel, dem gerade die Cäcilienschule immer besonders am Herzen gelegen habe. 2013 verstorben, habe er ihr daher sein finanzielles Vermögen vererbt – ein guter Grundstock für den Neubau.

Schade sei es, dass man das alte und sehr schöne Gebäude, die ehemalige OS Franziskus-schule, nicht habe erhalten können, sagte Theising. Dem stimmte Architekt Michell Otto zu. Tatsächlich sei es geplant gewesen, das klassizistische Bauwerk „nur“ umzubauen. Doch es habe sich herausgestellt, dass sich das schon aus statischen Gründen nicht realisieren ließe – daher statt Um- ein Neubau, der auf 70 Pfählen errichtet wurde.

Zwar räumte auch Otto ein, dass das Bauvorhaben länger als geplant gedauert habe, rückte aber dann aber die innovativen Ansätze des Gebäudes in den Fokus. Dazu gehören eine flächendeckende Lüftungsanlage, die einen maximalen Lüftungsdurchschnitt aller Räume garantiere (was gerade in der Pandemie wichtig ist), eine große Mensa mit Blickrichtung Campus, die als Forum dient und auch für Musik- und Theaterveranstaltungen Platz bietet, zehn Prozent der Tische und Stühle sind höhenverstellbar und Trockenwände lassen sich bei Bedarf versetzen. Und er hatte noch zwei gute Nachrichten: Der Kostenplan von gut sechs Millionen Euro wurde eingehalten. Es bleibe ein Restbudget für die farbliche Gestaltung des bisher noch grauen Treppenhauses. Zudem werde aus Ziegeln des alten Gebäudes auf dem Campus eine Stehle mit Gedenksteinen errichtet.

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung von Lutz Rector vom 17. Juli 2021