St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

Navigationsmenüs (Bischöflich Münstersches Offizialat)

Gedanken zum Sonntag von Pastoralreferentin Lena Köhler

Sommer - Sinnbild für Freiheit und Aufatmen

Der Abendhimmel schimmert blau-violett, das helle Licht weniger Sterne ist am Firmament zu sehen. Unmerklich sind die Tage in den vergangen Monaten länger geworden. In nicht mal zwei Wochen haben sie ihren Zenit erreicht und werden allmählich wieder kürzer. Der ev. Pfarrer Detlef Block erzählt in einem Lied davon:

„Das Jahr steht auf der Höhe, die große Waage ruht. Nun schenk uns deine Nähe und mach die Mitte gut.“

Ist es schließlich dunkle Nacht geworden, sehen wir in klaren Nächten das Sternbild ‚großer Wagen‘.

Eine prägende Zeit ist der Sommer, oft Sinnbild für Freiheit und Aufatmen in den Ferien und der Wandel der Natur im Jahreslauf rückt in den Blick: das Wachsen und Vergehen der Natur. Und auch der Lauf der Zeit, die Bewegung der Sterne am Firmament, im Lauf des Tages und des Jahres werden in diesem Lied besungen und als Gebet ausgedrückt. Es wird von Veränderung erzählt und häufig braucht es Zeit, um Veränderung anzunehmen, Dinge zu ändern oder sich selbst anzupassen.

Mir hilft dabei der Blick in die Natur, der Blick in den (Sternen-)Himmel, auf die Wolkentürme, das Meer, in die wunderbar blühenden Gärten. Und trotzdem ist es nicht nur ein Trend, achtsam im „Jetzt“ zu leben – mit den Jahreszeiten im Austausch und Wandel zu leben. Alle Menschen gehen ihren Weg – und auf diesem Weg glaube ich als Christin ein Ziel – und einen Weggefährten – zu haben: Jesus Christus.

Seine Geburt feiern wir ein halbes Jahr später, mitten im Winter, wenn die Tage wieder länger werden. Und wegen seiner Geburt und seines Wegs hoffe ich, dass das Sein, alles Lebendige bei Gott aufgehoben, geborgen und vollendet sein wird. Ein wenig so, wie es die zweite Strophe des Liedes mit Blick auf unsere Ängste beschreibt: „Kaum ist der Tag am längsten, wächst wiederum die Nacht. Begegne unsern Ängsten mit deiner Liebe Macht. Das Dunkle und das Helle, der Schmerz, das Glücklichsein nimmt alles seine Stelle in deiner Führung ein.“

Was ermutigt dich und was tröstet dich, wenn du merkst, dass unser Leben und unsere Erde vergänglich sind?

Gotteslob 465*

* Den Text des Mittsommerliedes dichtete Detlev Block, geboren am 15. Mai 1934 in Hannover, evangelischer Pfarrer im Ruhestand, Professor (h.c.), Schriftsteller, Lyriker und Kirchenlieddichter, 1978.

 Die Melodie schrieb Johannes Steuerlein 1575, ursprünglich wohl mit einem weltlichen Text, die im evangelischen Kirchengesang unter dem von Martin Behm verfassten Frühlingslied Wie lieblich ist der Maien (EG 501) bekannt ist.

 Der Komponist und gekrönte Dichter Steuerlein, 1547 in Schmalkalden geboren, war anfänglich Stadtschreiber in Wasungen, später Kanzleisekretär und schließlich Stadtschultheiß in Meiningen, verstarb 1613 in Meiningen.