St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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Verantwortung endet nicht

Reichspogrom - Schweigemarsch und Gedenkveranstaltung

Es ist 83 Jahre her, als die Nationalsozialisten Synagogen in Brand steckten, Tausende Juden misshandelten und töteten. Ein Tag, der nicht in Vergessenheit geraten. Gestern erinnerten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger an die Reichspogromnacht.

In einem ökumenisches Abendgebet in der Christus- und Garnisonskirche erinnerten zunächst Pastor Frank Moritz, Pfarrer Kai Wessels und Dechant Andreas Bolten an 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland – und daran, wie wichtig bis heute der Kampf gegen Fremdenhass und Antisemitismus sind. „Die Juden haben es sich erlaubt zu überleben“, sagte Moritz. „Die Namen sind uns heilig.“ Auch Pfarrer Wessels wies darauf hin, dass Synagogen und Schulen in jüdischen Gemeinden auch in Deutschland auch heute noch von der Polizei bewacht werden müssten.

Dem anschließenden Schweigegang zum Synagogenplatz folgten viele Menschen. Nach der Kranzniederlegung mahnte Oberbürgermeister Carsten Feist zur Verantwortung aller. „Verantwortung endet nicht, Verantwortung ist und bleibt wichtig.“ Die Corona-Pandemie habe viele Menschen für plumpe Parolen anfällig gemacht, das mache ihn auch persönlich betroffen, so Feist. „Wir müssen uns energisch solchen Parolen entgegenstellen.“ Die Geschichte sei nicht irgendwo passiert, sondern auch in Wilhelmshaven.

Nach der Ansprache des Oberbürgermeisters sprach der Vorsitzende des Jugendparlaments, Matthew von Fintel. Es folgte ein Gebet für die Opfer. Anschließend wurden Steine niedergelegt.

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung vom 10. November 2021